Landschaftspark der Gutsanlage Fredersdorf
Landschaftspark der Gutsanlage Fredersdorf Foto: Marcus Cyron [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

Bauen und Wohnen in Fredersdorf-Vogelsdorf

Wo die Berliner Siegessäule ihren letzten Schliff erhielt

Zwischen Neuenhagen bei Berlin und Petershagen/Eggersdorf schiebt sich die Gemeinde Fredersdorf-Vogelsdorf. Hier, etwas östlich von Hoppegarten, ticken die Uhren ganz anders und die Metropole Berlin verschwindet immer mehr Rückspiegel. Die Natur, Jahreszeiten und Nachbarschaft schätzen die jungen Familien besonders.

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Überblick über die Gemeinde

Baudenkmal Dorfkirche Fredersdorf und Gruftbau für Heinrich Graf von Podewils sowie Kirchhofsmauer mit Tor
Baudenkmal Dorfkirche Fredersdorf und Gruftbau für Heinrich Graf von Podewils sowie Kirchhofsmauer mit Tor Foto: Marcus Cyron [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

Im Berliner Speckgürtel gelegen, wohnen 14.157 Menschen in den drei ausgewiesenen Ortsteilen. Mit “Herzlich willkommen! Bienvenue! Welcome! Serdecznie witamy!” gibt sich die Gemeinde sehr international. Lediglich das Mühlenfließ trennt Fredersdorf von Vogelsdorf. Und während Fredersdorf sich eher als weiträumiges Siedlungsgebiet präsentiert, ist Vogelsdorf durchaus überschaulich. Sie vereint das charakteristische Merkmal einer vorstädtischen Einfamilienhaus-Siedlung, wobei damit eher die niedrige Bebauung als ein vollkommen regelmäßiges Straßennetz gemeint ist. 

Das gemeinsame Wappen ziert ein Vogel auf einem Ast mit rotem Hintergrund, der scheinbar in der Eiche sitzen könnte, die im unteren Teil abgebildet und mit Gold und Grün gespiegelt ist. Beides ehemals eigenständige Dörfer, wurden nachweislich 1376 erwähnt. Über Jahrhunderte lebten die Menschen von der Landwirtschaft. Kriege und Krankheiten minimierten immer wieder die Anzahl der Bewohner. So war es erst die Industrialisierung, die dafür sorgte, dass die beiden Dörfer neue Impulse erhielten. 

In Fredersdorf war es maßgeblich Carl Gottlob Bohm, der ab den 1840er Jahre neue Produktionsstätten errichten ließ. Dazu gehörten neben der Mühle eine Eisen- und Kupfergießerei und eine Maschinenbaufabrik. Zu seinen besonderen Leistungen gehört die Entwicklung einer Poliertechnik zum Schleifen von Marmor und Steinen. Bohms Technik soll auch bei der Berliner Siegessäule zur Anwendung gekommen sein. Fakt ist, dass die Fabrikantenfamilie für Fredersdorf besonders wichtig war und das Dorf zu einem Industriestandort am Rande von Berlin machte. Die Familie gehörte zu den größten Arbeitgebern der Region. Carl Gottlob Bohm verstarb im Juni 1883 und anschließend kümmerten sich seine Söhne Paul und Otto Bohm um das Fortbestehen der Fabriken. 

Das Bohm-Mausoleum (Erbbegräbnis der Familie Bohm mit darauf ausgerichteter Lindenallee) auf dem Friedhof Fredersdorf
Das Bohm-Mausoleum (Erbbegräbnis der Familie Bohm mit darauf ausgerichteter Lindenallee) auf dem Friedhof Fredersdorf Foto: Marcus Cyron [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

Im Jahr 1871 hatte Fredersdorf 471 Einwohner und bereits 1890 waren es 1.200. Ebenfalls wichtig für diese Entwicklung war die Eröffnung der Bahnstation im Jahr 1872. Im Jahr 1907 bekam Fredersdorf sein erstes Elektrizitätswerk und nochmal gut fünf Jahre sollten vergehen, bis im Jahr 1912 die erste vollwertige Post eröffnete. Die Zahl der Bewohner in Fredersdorf und Vogelsdorf stieg bis 1925 auf 2.670, während hier heute knapp 14.000 Menschen ein Zuhause haben. Und für viele Bewohner ein zentrales Merkmal, der S-Bahnanschluss an Berlin. Es hält die S5 von Strausberg Nord kommend. Die Endstation ist Westkreuz und somit werden sämtliche Bahnhöfe der City-Ost und City-West angefahren. 

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Wohnen gleich neben dem Zehnbuschgraben

© Apel Dietrich, 2018 Berkwerk
© Apel Dietrich, 2018 Berkwerk

Im südwestlichen Teil von Vogelsdorf haben Häuslebauer die seltene Gelegenheit genutzt, um sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Auf einem der letzten großen Areale an der Fredersdorfer Straße konnten sich in den vergangenen Monaten zwölf Bauherren ihren Wohntraum mit einem Markon-Haus erfüllen. Die schön gelegenen und unterschiedlich geschnittenen Grundstücke ermöglichten eine Bebauung mit Stadtvillen, klassischen Einfamilienhaus oder einem Winkelbungalow. Besonders reizvoll ist die Umgebung, denn es schließen Felder und der ruhig fließende Zehnbuschgraben an. Nun heißt es ankommen in der neuen Nachbarschaft. Im Umkreis von 750 Metern gibt es Supermärkte, einen Baumarkt und ein Möbelhaus. Mit dem Fahrrad ist man nach zwei Minuten auf dem nächsten Spielplatz. Auch hält der Bus in unmittelbarer Nähe. Die Linie 951 verkehrt zwischen dem S-Bahnhof Fredersdorf und dem Krankenhaus Rüdersdorf. Und mit dem Auto sind es nur fünf Minuten bis zur Grundschule bzw. Oberschule in Fredersdorf. Falls es mal zu ruhig sein sollte, dann ist man nach gut 24 Kilometern mitten im Herzen der City-Ost: am Alexanderplatz.

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Fredersdorf-Vogelsdorf: Großer Bruder mit kleiner Schwester

Baudenkmal Rathaus mit VdN-Denkmal auf dem Platz der Befreiung Fredersdorf
Baudenkmal Rathaus mit VdN-Denkmal auf dem Platz der Befreiung Fredersdorf Foto: Picture taken by Marcus Cyron [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

In vielerlei Hinsicht können die beiden Orte als Geschwister bezeichnet werden, denn während Vogelsdorf – mit 2.982 Einwohnern – heute  in erster Linie eine beschauliche und ruhige Wohnsiedlung mit Einfamilien- und Doppelhäusern ist, haben Sie in Fredersdorf – mit 11.175 Einwohnern – Geschäfte, Restaurants, Schulen und die Verwaltung. Vieles spielt sich rund um den S-Bahnhof Fredersdorf ab. Es gibt ein Sportstudio, die Kita Krümelkiste, eine Sparkasse, Apotheke, Bäckerei und zwei Supermärkte. Nordwestlich vom S-Bahnhof finden Sie die Gemeindeverwaltung. 

Südlich vom S-Bahnhof ist die Petershagener Straße die zentrale Verkehrsader, denn erst wird sie zur Ernst-Thälmann-Straße und später zur Schöneicher Allee. Ob Bäckerei oder Fleischerei, es gibt zahlreiche inhabergeführte Geschäfte. Aber auch das Wirtshaus am Park und die Seniorenresidenz Katharinenhof, wo sich früher das Schloss Fredersdorf befand. Entlang der Nebenstraßen stehen zumeist Einfamilienhäuser aus unterschiedlichen Epochen, denn auch zu DDR-Zeiten war Fredersdorf nicht nur bei Laubenpiepern beliebt.

Heute vermitteln die vielen Neubauten und sanierten älteren Gebäude eher einen vorstädtischen Eindruck. Dazu gehört der moderne Bahnhof – mit einem barrierefreien Zugang – ebenso wie die vielen Einkaufsmöglichkeiten. Somit kann die Versorgung als sehr gut bewertet werden. Wer Lust auf etwas Geschichte hat, der findet mit den beiden Dorfkirchen interessante Zeugen der Zeit. Die Dorfkirche Fredersdorf wurde ursprünglich im 13. oder 14. Jahrhundert errichtet und von 1708 bis 1709 neu aufgebaut. Sie ist ein hell verputztes schlichtes Sakralbauwerk mit einem imposanten Turm mit zwei Glocken. Im Inneren hat die Kirche einen Vorraum, den Saal und eine Orgelempore. Das gesamte Gelände ist mit einer niedrigen Mauer umschlossen. Nach der letzten umfassenden Sanierung im Jahr 2002 erstrahlt die Kirche im neuen Glanz. Herausragend sind die sichtbar gemachten Tafelgemälde, der Kanzelaltar in seiner ursprünglichen Farbfassung und die Entdeckung und Freilegung einer barocken illusionistischen Vorhangmalerei an der Ostwand. Auch die Dorfkirche Vogelsdorf basiert auf einem älteren Vorgängerbau und wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts neu aufgebaut. Erst 1999 erhielt die Fassade ihren besonderen Farbton in altrosa wieder. Im selben Jahr wurden der Barockaltar und die Emporeninschrift restauriert. Viele Maßnahmen zielten darauf, die ursprüngliche Gestaltung wiederherzustellen oder neue Technik einzubauen, um eine Ganzjahresnutzung zu sichern.

Heute gibt es für die Bewohner der Gemeinde Fredersdorf-Vogelsdorf zahlreiche Veranstaltung. Zu einem gemeinsamen Highlight im Jahr ist das Brückenfest geworden. Die Nähe zu Berlin aber auch die schöne Landschaft, geprägt von Wald, Wiesen und kleinen Seen, bieten zahlreiche Ausflugsziele und garantieren eine aktive Freizeit. Die Politik aber auch niedergelassene Unternehmen sorgen dafür, dass es immer attraktiver wird in Fredersdorf-Vogelsdorf zu wohnen, zu leben und zu arbeiten.

Dr. phil. Carsten Schmidt

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