Ein Friesenhaus ist, wie viele andere Haustypen auch, ein ganz besonderes Haus. Besonders beim Dach, dem Giebel, der Fassade und den Fenstern grenzt sich das Friesenhaus von den anderen Hausarten ab.
Die Dachformen
Typisch für die Friesenhäuser im Norden ist das Reetdach. Grob erklärt ist ein Reetdach ein mit Schilf eingedecktes Dach. Aber auch die modernen Dacheindeckungen haben sich bei den Friesenhäuser mittlerweile durchgesetzt, so dass es heute drei typische Dachformen gibt:
Friesenhaus mit Satteldach und drittem Giebel
Das ist ein echter Klassiker, besonders der dritte Giebel, der Friesengiebel, ist charakteristisch. Heute ist dieser nur noch aus ästhetischen Gründen angesagt, früher aber hatte der dritte Giebel durchaus seinen Sinn. Er brachte mehr Platz und diente des Weiteren auch als Schutzmaßnahme für den Brandfall.
Das Krüppelwalmdach
Diese Dachform zeichnet sich durch seine geneigten Giebelflächen aus und gilt als besonders robust. Ein weiterer Vorteil, diese Dachform bringt mehr Platz im Inneren mit sich.
Das traditionelle Reetdach
Die klassische Dacheindeckung bringt viele Vorteile, aber auch Nachteile mit sich. In Sachen Umweltbewusstsein, angenehmes Wohnklima und Schönheit ist das Reetdach nahezu unschlagbar. Auf der anderen Seite aber ist es sehr wartungsintensiv und leicht brennbar. Auch ist eine solche Dacheindeckung längst nicht überall erlaubt.
Der dritte Giebel
Wie bereits erwähnt ist der dritte Giebel, oft auch als Friesengiebel oder auch als Zwerchgiebel bezeichnet, besonders typisch für Friesenhäuser. Heute meist einfach nur noch schön anzusehen, war dieser Giebel für die Menschen in früheren Zeiten besonders wichtig. Er brachte mehr Platz und auch Sicherheit ins Haus. Das traditionelle Haus mit Reetdach war und ist besonders feuergefährdet, durch den dritten Giebel sollte der Eingangsbereich freigehalten und vor herunterfallenden Elementen geschützt werden. Der Giebel über dem Eingangsbereich hatte also eine besonders wichtige Aufgabe, während er heute oft nur noch als reines Stilmittel zum Einsatz kommt. Auf der anderen Seite aber profitieren auch die Bewohner von modernen Friesenhäusern auch noch heute vom dem Friesengiebel, mehr Raum und Licht bringen einen höheren Wohnkomfort mit sich.
Die Fassade
Typisch für ein Friesenhaus sind die roten Ziegel als Mauerwerk bzw. die verklinkerten Fassaden. Wenn Sie also ein Friesenhaus bauen wollen ist die klassische Fassade auf jeden Fall ein Muss.
Die Fenster
Meist sind die Fenster weiße Sprossen- oder Rundbogenfenster. Dabei sind die Fenster in der Regel recht klein gehalten. Die Fenster verleihen den Friesenhäusern einen ganz besonderen und gemütlichen Charme.
Grundsätzlich hat ein Friesenhaus seine typischen Merkmale, je nach Wohnort und Region aber können beim Bau eines Friesenhauses individuelle Anpassungen vorgenommen werden und typisch sein. Zudem werden immer mehr Friesenhäuser modernen gestaltet und sinnvoll kombiniert.