Sie haben bereits die 4 Hauptbauphasen kennengelernt. Auch haben Sie erfahren, dass jede der Hauptbauphasen nochmals wichtige Unterbauphasen hat. Auf einige dieser Bauphasen möchten wir nachfolgend nochmal etwas genau eingehen, um Ihnen aufzuzeigen, was in jeder einzelnen Phase überhaupt passiert.
Baustelle einrichten und sichern
Sie haben ein passendes Grundstück, der Plan steht und alles ist genehmigt? Dann kann es losgehen. Zuerst muss das Grundstück vorbereitet werden. Vielleicht muss es noch gerodet werden, vielleicht gibt es auch noch alte Gebäude die abgerissen werden müssen.
Für die Baustelle muss Baustellenstrom vorhanden sein, ebenso ist ein Wasseranschluss ein Muss. Des Weiteren wird in der Regel eine mobile Toilette aufgestellt, meist gibt es zudem einen Baucontainer. Auch ist es wichtig die Baustelle abzusichern und zu kennzeichnen.
Baustellenzufahrt beantragen und herrichten
Beim Hausbau ist es wichtig, dass alle Fahrzeuge problemlos das Grundstück erreichen können. So muss unbedingt eine entsprechende Baustellenzufahrt vorhanden sein bzw. sichergestellt werden. Je nachdem wie diese Zufahrt aussieht bzw. gestaltet wird kann es sein, dass Sie diese entsprechend beantragen müssen. Ist der Weg nicht befahrbar, muss er zunächst hergerichtet werden.
Erd- und Ausbauarbeiten
Sie wünschen sich einen Keller. Dann muss zunächst die Baugrube ausgehoben werden, bevor der eigentliche Hausbau starten kann. Je nach Bodenbeschaffenheit können diese Arbeiten auch mal länger dauern. Gibt es viele Steine und Felsen, fallen die Erdarbeiten sehr mühsam aus. Es gibt sogar Grundstücke, auf denen kaum ein Erdaushub möglich ist und somit auch kein Keller errichtet werden kann. Vielleicht können Sie sich schon vorab über die Beschaffenheiten des Bodens informieren.
Fundament und Bodenplatte
Soll ein Keller erreichtet werden, so erfolgt die Bodenplatte nach dem Erdaushub, ansonsten wird gleich die Bodenplatte gegossen. Diese Fundamentarbeiten sind enorm wichtig, sie sorgen für den notwendigen Halt des späteren Hauses. Des Weiteren wird jetzt meist auch der Hauptkanal gelegt und es werden erste Abdichtungsarbeiten vorgenommen.
Optional Keller
Natürlich ist ein Keller kein Muss, er kann aber viele Vorteile mit sich bringen. Egal ob Heizungsraum, Vorratsraum, Garage oder sonstiger Platz, ein Keller bedeutet automatisch mehr Räume. Auf der anderen Seite aber bedeutet ein Keller auch mehr Kosten und Zeitaufwand. Ob Sie einen Keller wollen oder nicht ist Ihre individuelle Entscheidung. Dabei kann ein Keller Stein auf Stein oder auch als Fertigbaukeller gebaut werden. Wie bereits erwähnt muss für den Kellerbau zunächst ein entsprechendes Erdloch ausgehoben werden. Hier wird dann die Bodenplatte betoniert, bevor dann der Keller gebaut bzw. errichtet werden kann. Ähnlich wie beim Rohbau können Sie auch hier zwischen verschiedenen Steinen wählen. Wichtig ist natürlich, dass die Wände ordentlich abgedichtet werden, bevor die Erde rundherum wieder aufgefüllt sind. Des Weiteren wird eine Drainage installiert, u das Haus vor Sickerwasser und allgemein Wasser von Außen zu schützen. Meist werden hier auch Lichtschächte gesetzt, die dann später die Fenster im Keller mit Licht versorgen. Beim Kellerbau wird dann nach Fertigstellung die erste Zwischendecke gegossen, bevor es dann an den eigentlichen Rohbau geht.
Versorgungsleitungen verlegen
Auch wenn es beim Thema Haus bauen und den Bauphasen gerne mal vergessen wird, ein Haus braucht Versorgungsleitungen. Wasser, Abwasser, Strom und Telefon bzw. Internet sind ein Muss für jedes Haus, oft auch Gas. Meist liegen die einzelnen Leitungen bereits am Grundstücksrand oder dem Gehweg, aber sie müssen mit dem Haus verbunden werden. Meist findet dieser Arbeitsschritt noch vor dem Rohbau statt.
Wichtig ist, Sie können sich nicht einfach „bedienen“, Sie müssen die Anschlüsse beantragen. Wasser und Abwasser beantragen Sie bei Ihrem örtlichen Wasserverband, den Strom sowie Telefon und Internet beim jeweiligen Anbieter. Auf keinen Fall dürfen Sie hier die Kosten unterschätzen, um die 10.000 Euro fallen hier in der Rege für die Versorgungsleitungen und die Anschlüsse an.
Während der Bauphase bekommen Sie bezüglich Strom und Wasser einen separaten Zähler für Baustrom und Bauwasser. Diese werden nach Fertigstellung wieder demontiert. Oft gibt es hier gesonderte Tarife.
Rohbau
Jetzt folgt der Rohbau. Wie Sie bereits erfahren haben, werden jetzt die Wände gemauert und die Zwischendecken gesetzt. Des Weiteren gehören die Treppen sowie die Dachkonstruktion zum Rohbau dazu.
Beim Massivhaus können Sie zwischen verschiedenen Steinen wählen. Leichtbausteine, Kalksandsteine, Ytong oder Ziegelsteine sind nur eine kleine Auswahl der möglichen Steinarten. Natürlich kann der Rohbau auch in Fertigbauweise errichtet werden. In erster Linie sind es die Maurer und die Zimmerleute, die den Rohbau errichten. Während der gesamten Rohbauphase hingegen kommen dann auch Maschinenführer, Gerüstbauer, Trockenbauer und Dachdecker zum Einsatz.
Innenausbau
Zum Innenausbau gehören nicht nur die Wände und Böden, hier fallen wie Sie bereits erfahren haben viele weitere Bereiche hinein. Sinn des Innenausbaus ist es, dass jetzt die einzelnen Raum bewohnbar und nutzbar gemacht werden müssen. Die richtige Koordination ist hier das A und O, besonders dann, wenn Sie selbst mitarbeiten wollen. Sie selbst, der Bauträger und der Architekt müssen versuchen, alle Arbeiten gut aufeinander abzustimmen.
Auf keinen Fall dürfen Sie die Trocknungszeiten unterschätzen. Diese sind ganz besonders wichtig, auch damit später kein Schimmel entstehen kann.
Abnahme
Sind alle Arbeiten erledigt und ist das Haus bezugsfertig, erfolgt in einem letzten Schritt die Bauabnahme. Was aber genau bedeutet Abnahme hier? Genau genommen gibt es bei der Bauabnahme zwei verschiedene Bereiche:
- Die Abnahme zwischen Ihnen und den beauftragten Gewerken
Hier vereinbaren Sie als Bauherr einen Termin mit Bauträger bzw. den einzelnen Firmen. Die Bauausführung endet, die Nutzungsphase beginnt. Gemeinsam gehen Sie vorab jeden Raum und jede Arbeit durch und überprüfen, ob alles vereinbarungsgemäß und ordnungsgemäß ausgeführt wurde. Mit Ihrer Unterschrift bestätigen Sie dann, dass alles in Ordnung ist, die Gewährungsfrist beginnt.
- Die Abnahme durch die Behörde
Natürlich wollen auch die zuständigen Baubehörden sichergehen, dass ein Haus ordnungsgemäß und sicher gebaut wurde. Ist der Hausbau abgeschlossen, müssen Sie das melden. Dann erfahren Sie, ob Sie entweder eine Fertigstellungsanzeige aufgeben müssen, oder ob eine Benutzungsbewilligung nötig ist. Grundsätzlich geht es immer darum, dass die Behörde prüfen will und muss, ob alle Auflagen für den Hausbau erfüllt wurden.
→ Sind beide Abnahmen erfolgt, können Sie endlich in Ihr Haus einziehen.