Streng betrachtet ist ein Holzhaus immer dann ein Holzhaus, wenn sein Tragwerk aus Holz besteht. Wandfüllungen aus Stein, Ziegel oder modernen Dämmmaterialien ändern an dieser Zuordnung nichts. Trotz aller Neuerungen und architektonischen Einflüssen sind beim Holzhaus auch noch heute vor allem zwei Grundprinzipien für die Konstruktion aktuell.
Der überwiegende Teil der Holzhäuser sind sogenannte Holzrahmen- oder Holztafelhäuser. Bei diesen Fertigbauweisen besteht die tragende Konstruktion aus Holz, die mit Platten aus Gipskarton oder Holzwerkstoffen verkleidet wird. Der Wandzwischenraum, der dadurch entsteht, wird mit Dämmmaterial ausgefüllt.
Auf der anderen Seite gibt es noch die Blockbohlenbauweise. Bei ihr werden durch das Zusammenfügen von Stämmen, Brettern oder Balken die Wände und Decken konstruiert. Daneben existiert das so genannte Stabtragwerk im Holzhaus. Bei ihm übernehmen senkrechte Hölzer die Last von solchen, die waagrecht in Decke und Dach der Holzhäuser angebracht sind. Traditionelle Vertreter dieser Bauweise sind Fachwerkhäuser. Die beim modernen Holzhaus oftmals angewandte Holzrahmenkonstruktion funktioniert nach dem gleichen Prinzip.
Holzhaus – guter Wärmeschutz und niedriger Energiebedarf
Die Holzbauweise bringt einige Vorteile mit sich. Durch die Sauerstoffspeicherung und den guten Wärmeschutz von Holz sinken Energiebedarf und Heizkosten. Außerdem herrscht im Holzhaus ein gutes Raumklima, da Holz atmungsaktiv ist. Ein geringer Energieverbrauch fürs Heizen ist heute beim Neubau selbstverständlich. Eine entsprechende Wärmedämmung der Fassade sowie eine energiesparende Dreifachverglasung sind daher bei den Holzhäusern selbstverständlich.
Das Holzhaus hat noch einen weiteren Vorteil: Die Wandstärke einer Holzrahmenwand liegt deutlich unter der einer in Massivbauweise, so kommt im Holzhaus schnell ein Nutzflächengewinn von zehn Prozent zusammen. Gleichzeitig bietet ein nach heutigem Standard errichtetes Holzhaus einen gute Schall- und Wärmeschutz.
Andererseits kann Holz als natürliches Material recht witterungsempfindlich sein. Daher ist bei einem Holzhaus ein professioneller Holzschutz sehr wichtig. Es gibt aber auch widerstandsfähige Hölzer, wie Lärche oder Zeder, die wartungsarm sind. Eins aber haben alle Holzhäuser gemeinsam: sie leben. Minimales Schrumpfen und Dehnen im Millimeterbereich lässt sich nicht vollständig verhindern. Dies muss beim Verlegen von starren Rohrleitungen oder dem Einbau von Wänden berücksichtigt werden. Auch sollten sich die Bewohner vom gelegentlichen Knacken nicht irritieren lassen.
Geringerer Schallschutz als Stein
Wer allzu geräuschempfindlich ist, sollte vielleicht von einem Holzhaus Abstand nehmen, auch weil Holz einen geringeren Schallschutz als Stein aufweist. Allerdings kann dieses Manko durch zusätzliche Dämmung behoben werden.
Weitere typische Schwachstellen beim Holzhaus können eine mangelnde Luftdichtheit und mitunter fehlender Schutz gegen starke Regengüsse sein. Auch hierzu sollte entsprechende konstruktive Vorkehrungen getroffen werden.