Ein Haus für die Familie zu planen, scheint zunächst nicht schwer. Pro Kind ein Zimmer und für die Eltern ein Schlafzimmer – für die Gemeinschaft steht das Wohnzimmer und die Küche zur Verfügung. So einfach es zunächst scheint, so raffiniert ist die Detailplanung. Oft gibt es in der Familie Kinder in verschiedenen Altersstufen, mit unterschiedlichen Ansprüchen. Daher ist eine sorgfältige Grundrissplanung die beste Voraussetzung für ein harmonisches Zusammenleben.
Für das Familienleben besonders wichtig sind die Gemeinschaftsbereiche. Das sind die Orte, wo die Familienmitglieder reden, kochen, essen, spielen und gemeinsam entspannen können. Da hierfür in der Regel die Küche und das Wohnzimmer in Frage kommen, hat sich in den letzten Jahrzehnten der offene Wohn- und Essbereich immer mehr bei der Grundrissplanung durchgesetzt.
Die offene Gestaltung bietet einige Vorteile. Durch den Wegfall von Wänden steht mehr Wohnfläche zur Verfügung und es werden auch Baukosten gespart. Am wichtigsten ist das engere Miteinander. So bleiben z.B. Kleinkinder im Blickfeld, während die Eltern kochen. Damit die offene Küche nicht zu unordentlich aussieht, sollte genügend Stauraum bei der Planung berücksichtigt werden. Ein an die Küche angrenzender Hauswirtschaftsraum ist optimal. Wenn Sie dagegen eine räumliche Trennung zwischen Wohnbereich und Küche wünschen, sollten Sie einen ausreichend bemessenen Essbereich in der Küche einplanen.
Auch die Badplanung sollte wohl überlegt sein. Spätestens wenn die Kinder pubertieren, könnte es zu morgendlichen Stresssituationen kommen. Ein Doppelwaschtisch, eine getrennte Dusche und Badewanne schaffen hier einen räumlichen Puffer im Familienbad. Sind diese Bereiche durch Trennwände innerhalb des Bades abgrenzt, wird auch die Intimsphäre besser gewahrt. Ideal sind natürlich eine räumlich getrennte Toilette und ein zusätzliches Duschbad.
Die Rückzugsräume sollten die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Familienmitglieder berücksichtigen. Bedenken Sie, dass Kleinkinder andere Ansprüche haben als Jugendliche. Das Zimmer sollte „mitwachsen“ können und im gewissen Rahmen flexibel einzurichten sein. Nicht selten wird in Kinderzimmern ein erhöhter Geräuschpegel erzeugt. Aus diesem Grund ist bei der Konstruktion der Decken und Wände auf einen effektiven Schallschutz zu achten.
Flexible Grundrissplanung für die wachsende Familie
Haben Sie die Familienplanung noch nicht abgeschlossen, gilt es auf Flexibilität zu setzen. Das Obergeschoss kann so gestaltet werden, dass auch Grundrissänderungen möglich sind. Die statische Konstruktion des Hauses ist so zu wählen, dass nachträglich einzelne Wände entfernt, verschoben oder neu errichtet werden können. Ein zusätzlicher Raum im Erdgeschoss bietet ebenfalls Flexibilität. So könnte das elterliche Schlafzimmer bei Bedarf vom Obergeschoss ins Erdgeschoss ziehen.
Auch wenn sich viele Eltern mit dem Gedanken schwer tun: irgendwann sind die Kinder groß und ziehen aus. Dann steht auf einmal viel Raum ungenutzt zur Verfügung. Hierzu könnte schon bei der Planung berücksichtigt werden, später das Obergeschoss als Einliegerwohnung abzutrennen und zu vermieten.