Familienhaus
Ein Familienhaus bauen und es fühlt sich die gesamte Familie wohl Foto: ©goodluz - stock.adobe.com

Familienhaus

Viele Bauherren in Deutschland sind Familien mit Kindern oder planen für die nähere Zukunft einen Familienzuwachs. Im Vordergrund steht dabei meistens, den Familienmitgliedern ein Heim zu schaffen, dass genügend Wohnfläche für die freie Entfaltung bietet und trotzdem auch das Gemeinschaftsgefühl stärkt. Gerade für Familien mit zwei oder mehr Kindern wird es in Großstädten immer schwieriger diesen Wunsch in einer Miet- oder Eigentumswohnung zu realisieren. Dafür sind die Kauf- und Mietpreise in den letzten Jahren zu stark gestiegen.

Für ein harmonisches Zusammenleben von Groß und Klein

Das Haus im Grünen ist jedoch nicht nur aus Kostengründen eine Wohnalternative. Die meisten Menschen, die sich für den Bau eines Hauses entscheiden, tun dies aus ganz anderen Gründen. Da wäre zum einen die Gestaltungsfreiheit bei der Grundrissplanung. Hier ist man als Bauherr deutlich flexibler als bei einer Wohnung. Das Haus kann in dem gesteckten finanziellen Rahmen ganz nach den Bedürfnissen der Familie geplant und gebaut werden.

Aber auch das Wohnumfeld ist ein Grund ein Haus zu bauen. Als Familie mit Kindern schätzen viele die grüne und ruhige Umgebung. Im Gegensatz zur Citywohnung mit ihrem quirligen und teilweise lauten Umfeld, entstehen Einfamilienhäuser eher naturnah am Stadtrand oder im Umland der Stadt. In neuen Baugebieten sind die Seitenstraßen zudem oft als Spielstraßen angelegt. Das verringert das Unfallrisiko für die kleinsten Familienangehörigen deutlich. Hinzu kommen die engeren Verbindungen zur Nachbarschaft.

Sie sehen, es gibt viele gute Argumente für das Einfamilienhaus als Familiendomizil. Doch wie sollte ein Haus geplant sein, um das Gemeinschaftsgefühl der Familie zu stärken und trotzdem genügend Rückzugsmöglichkeiten zu bieten? Wir geben Ihnen einige Tipps und Ratschläge.

Bei der Planung eines Familienhauses sollten einige Dinge berücksichtigt werden Foto: Gina Sanders - Fotolia
Bei der Planung eines Familienhauses sollten einige Dinge berücksichtigt werden Foto: Gina Sanders - Fotolia

Räumliche Anforderungen an das Familienheim

Ein Haus für die Familie zu planen, scheint zunächst nicht schwer. Pro Kind ein Zimmer und für die Eltern ein Schlafzimmer – für die Gemeinschaft steht das Wohnzimmer und die Küche zur Verfügung. So einfach es zunächst scheint, so raffiniert ist die Detailplanung. Oft gibt es in der Familie Kinder in verschiedenen Altersstufen, mit unterschiedlichen Ansprüchen. Daher ist eine sorgfältige Grundrissplanung die beste Voraussetzung für ein harmonisches Zusammenleben.

Für das Familienleben besonders wichtig sind die Gemeinschaftsbereiche. Das sind die Orte, wo die Familienmitglieder reden, kochen, essen, spielen und gemeinsam entspannen können. Da hierfür in der Regel die Küche und das Wohnzimmer in Frage kommen, hat sich in den letzten Jahrzehnten der offene Wohn- und Essbereich immer mehr bei der Grundrissplanung durchgesetzt.

Die offene Gestaltung bietet einige Vorteile. Durch den Wegfall von Wänden steht mehr Wohnfläche zur Verfügung und es werden auch Baukosten gespart. Am wichtigsten ist das engere Miteinander. So bleiben z.B. Kleinkinder im Blickfeld, während die Eltern kochen. Damit die offene Küche nicht zu unordentlich aussieht, sollte genügend Stauraum bei der Planung berücksichtigt werden. Ein an die Küche angrenzender Hauswirtschaftsraum ist optimal. Wenn Sie dagegen eine räumliche Trennung zwischen Wohnbereich und Küche wünschen, sollten Sie einen ausreichend bemessenen Essbereich in der Küche einplanen.

Auch die Badplanung sollte wohl überlegt sein. Spätestens wenn die Kinder pubertieren, könnte es zu morgendlichen Stresssituationen kommen. Ein Doppelwaschtisch, eine getrennte Dusche und Badewanne schaffen hier einen räumlichen Puffer im Familienbad. Sind diese Bereiche durch Trennwände innerhalb des Bades abgrenzt, wird auch die Intimsphäre besser gewahrt. Ideal sind natürlich eine räumlich getrennte Toilette und ein zusätzliches Duschbad.

Die Rückzugsräume sollten die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Familienmitglieder berücksichtigen. Bedenken Sie, dass Kleinkinder andere Ansprüche haben als Jugendliche. Das Zimmer sollte „mitwachsen“ können und im gewissen Rahmen flexibel einzurichten sein. Nicht selten wird in Kinderzimmern ein erhöhter Geräuschpegel erzeugt. Aus diesem Grund ist bei der Konstruktion der Decken und Wände auf einen effektiven Schallschutz zu achten.

Flexible Grundrissplanung für die wachsende Familie

Haben Sie die Familienplanung noch nicht abgeschlossen, gilt es auf Flexibilität zu setzen. Das Obergeschoss kann so gestaltet werden, dass auch Grundrissänderungen möglich sind. Die statische Konstruktion des Hauses ist so zu wählen, dass nachträglich einzelne Wände entfernt, verschoben oder neu errichtet werden können. Ein zusätzlicher Raum im Erdgeschoss bietet ebenfalls Flexibilität. So könnte das elterliche Schlafzimmer bei Bedarf vom Obergeschoss ins Erdgeschoss ziehen.

Auch wenn sich viele Eltern mit dem Gedanken schwer tun: irgendwann sind die Kinder groß und ziehen aus. Dann steht auf einmal viel Raum ungenutzt zur Verfügung. Hierzu könnte schon bei der Planung berücksichtigt werden, später das Obergeschoss als Einliegerwohnung abzutrennen und zu vermieten.

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Ein Familienhaus ermöglicht das Zusammenleben von Groß und Klein Foto: Liv Friis-larsen - Fotolia
Ein Familienhaus ermöglicht das Zusammenleben von Groß und Klein Foto: Liv Friis-larsen - Fotolia

Optimale Bedingungen für das Zusammenleben

In einer Familie gibt es oft viel Krimskrams. Daher sollte gerade der Flur- und Eingangsbereich viele Stauräume bieten. Im Idealfall werden hierzu Bereiche mit Regalen und Einbauschränken ausgestattet. Ein Idealer Ort dafür ist z.B. der Bereich unter der Treppe.

Das Haus für die Familie sollte auf jeden Fall auch einen separaten Eingang zur Gartenseite besitzen. Damit ist jedoch nicht unbedingt der Terrasseneingang im Wohnzimmer gemeint. Vielmehr könnte ein Gartenausgang in der Küche oder im angrenzenden Hauswirtschaftsraum als Schmutzschleuse fungieren, wenn die Kleinen mit dreckigen Füßen aus dem Garten kommen.

Auch das Thema Sicherheit und Wohngesundheit spielt bei Familienhäusern eine wichtige Rolle. Immer mehr Kinder leiden heutzutage an einer Allergie. Achten Sie schon bei der Materialwahl auf die Wohngesundheit als auch auf Sicherheitsaspekte wie Rutschfestigkeit. Ideal sind zudem unempfindliche Oberflächenmaterialien. Um unnötige Stolperfallen zu vermeiden, sollte auf Schwellen verzichtet werden.

Grundrissgestaltung dem Wohnen mit Kindern anpassen

Offene Wohnformen bilden die beste Voraussetzung, um ein kindgerechtes Familienwohnen zu ermöglichen. Kinder suchen sowohl die Distanz, als auch die Nähe zu den Eltern, abhängig von Alter oder Lebenssituation. Dieser Situation kann nur Rechnung getragen werden, wenn die Grundrissgestaltung der eigenen vier Wände dies auch zulässt. Experten des Bauherren-Schutzbund e.V. empfehlen deshalb, den Grundriss so zu planen, dass vorhandene Kinderzimmer in etwa die gleiche Wohnfläche für jedes Kind zur Verfügung stellen.

Es ist ratsam die Kinderzimmer in einer räumlichen Beziehung zueinander anzuordnen, also Wand an Wand oder auch gegenüber. So besteht die Möglichkeit den Flur in das räumliche Nutzungskonzept mit einzubeziehen, z. B. als Spiel- oder Arbeitsplatz für die Kinder. Das ist aber nur möglich, wenn der Flur nicht zu schmal oder zu klein ist. Mit solch einem Spielflur kann sich der speziell für Kinder benutzbare Raum um bis zu 40% vergrößern. Besonders empfehlenswert ist die natürliche Belichtung dieses Bereiches.

Neben der Optimierung des Grundrisses und der Flächen empfehlen BSB-Experten, auch die Ausrichtung der Räume gut zu durchdenken. Kinder halten sich in der Regel vormittags in der Kita oder der Schule auf. Ihre Zimmer werden deshalb meist erst in den Nachmittagsstunden genutzt. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, die Kinderzimmer in westlicher Richtung zu planen, damit sie gut belichtet werden. In den Sommermonaten sollte aber auch eine ausreichende Beschattung der Kinderzimmer möglich sein.

Diesen und weitere Expertentipps finden Sie unter BSB Expertentipps

Weitere Informationen unter www.bsb-ev.de

Fazit

Mit der richtigen Planung können Sie ein Haus bauen, das ein harmonisches Zusammenleben ermöglicht und Ihnen erlaubt, auf die Veränderungen des Lebens flexibel zu reagieren. So wird das neue Haus ein Zuhause für die gesamte Familie.

Fabian Möbis

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