Farben sind allgegenwärtig und begleiten die meisten Menschen seit Beginn an durch das Leben. Bevor man sich die eigenen vier Wände einrichtet oder renoviert, stellt sich die Frage, welche Wandfarbe das Zimmer haben soll und wie die Beschaffenheit des Hintergrunds dafür sein soll. Mit der stetigen Entwicklung der Trends verändern sich die Geschmäcker der Leute und gehen teilweise weit auseinander. Was dem einen seine Wände in Sichtbeton sind, sind dem anderen seine tapezierten Wände.
Im Bereich der Farben sind die Primärfarben seit jeher immer wieder gefragt und bleiben im Trend. Neben dem reinen Erscheinungsbild haben Farben auch eine symbolische Bedeutung und individuelle Ausstrahlung.
Rote Wände sind belebend und anregend. Sie erzeugen eine warme Stimmung und eignen sich um einzelne Wände zu betonen. Dabei ist aber Obacht geboten, je nach Intensität, Qualität und Masse, kann Rot auch bedrängend wirken.
Gelbe Wände wirken strahlend und weitend. Sie erzeugen eine kommunikative Stimmung und eignen sich für Räume in die kaum Tageslicht eindringt. Ein zu sattes Gelb wirkt besonders in kleinen Räumen aufdringlich, da es dem Betrachter entgegen strahlt.
Grüne Wände können beruhigend, ausgleichend und sogar geräuschmindert wirken. Sie eignen sich besonders für das Schlafzimmer oder die Relaxzonen. Um Statischen Elementen eine gewisse optische Stabilität zu geben, eignen sich dunkle Grüntöne. Ein helles Grün wirkt zart und leicht.
Violette Wände wirken lebendig und charismatisch. Violett ist eine ständige Trendfarbe und immer wieder in Mode. Damit lassen sich das Wohnzimmer gemütlich gestalten und erzeugen einen modernen Kontrast.
Weisse Wände wirken kühl aber auch edel, insofern sie richtig gestaltet sind. Sie eignen sich als Trennfarbe für farbige Wände und geben geistigen Spielraum.
Trendfarbe 2016
Das Gegenstück zu den zu Klassikern der Farbpalette sind die Trendfarben.
Im Jahr 2015 stand die Farbe Kupferorange im Fokus – eine gewagte Farbe mit einem Hang zur femininen Seite. Mit dem Jahreswechsel kommen auch neue Trendfarben auf dem Markt. Die Farbexperten vom Global Aesthetic Center in Amsterdam haben, wie schon seit 15 Jahren, auch im Jahr 2016 die Trendfarbe des Jahres gekürt. Wie im letzten Jahr ist ein Metall Vorbild für die neue Trends in Hinsicht auf die Farbwelt. Für die Gestaltung der Farbe des Jahres 2016 und die dazugehörige Farbpalette wurde in „zwei Richtungen“ geschaut. Goldocker, die Farbe des Jahres 2016 soll die Inspiration aus der Vergangenheit in die Zukunft tragen.
Sie vereint ein strahlendes Gelb mit einem sanften Gold. Sie soll Aufmerksamkeit erwecken und lässt sich dabei hervorragend mit anderen Farben kombinieren. Begleitend zur Trendfarbe, haben sich vier weitere Farben heraus kristallisiert. Diese zeichnen sich durch sehr weiche und sanften Farbtönen aus. Um die geeigneten Farben für ein gutes Zusammenspiel mit der Trendfarbe des Jahres zu finden, wurde eine neue Farbpalette kreiert. Daraus lässt sich ein modernes und zugleich traditionelles Erscheinungsbild erzeugen. Insgesamt ist die, zu der Trendfarbe gehörigen, Farbpalette eine weiche, auf mittleren Farbtönen basierende Palette. Rundum wird ein warmes Gesamtgefühl mit einer größeren Subtilität vermittelt.
Farbexpertin Christine Gottwald sagt, „Denken Sie an Koralle statt an Orange, an Ocker statt an Gelb und an Mitternachtsfarben statt an Blau – das ist die Farbwelt, die 2016 unser Lebensgefühl ausdrückt.“.
Mit den Farbinspirationen sollen neue Trends geschaffen werden und von dem schlichten Weiss weggeführt werden. Goldocker und die Farbpalette sollen zu neuen Taten anregen und einen dazu bewegen über den „Tellerrand“ hinaus zu blicken.
Tapeten
Ein Tapetenwechsel kann sprichwörtlich nicht schaden. Bei der Gestaltung des Eigenheims ist nicht nur die Wandfarbe ein wichtiger Faktor, auch die Gestaltung des Hintergrunds spielt eine große Rolle. Im Segment der Einfamilienhäuser, bevorzugen immer mehr Bauherren die „nackte“ Wand ohne Putz und Tapeten. So gewinnt der Sichtbeton immer mehr an Beliebtheit und ist in einigen Haushalten nicht mehr wegzudenken. Auch die verputze Wand ist bei der Wandgestaltung sehr beliebt. Mit einem Glattputz wird der Trend zum Minimalismus auch an der Wand umgesetzt. Mit Struckturputz oder farbigen Putz lasen sich Akzente setzen.
In deutschen Haushalten hat sich jedoch noch nichts so durchgesetzt wie die klassische Tapete. Seit Jahrzehnten hält sie sich Eisern auf den Markt und hat daher seine Daseinsberechtigung. In Wohnungen noch stärker als in Häusern, findet sie nach wie vor Verwendung und entwickelt sich mit dem Trend.
Die Tapetenauswahl erstreckt sich über ein großes Sortiment. Von der typischen Raufasertapete bis zur Strukturtapete ist für jeden Haushalt was dabei. Je nach Art und Beschaffenheit der Tapete besitzt sie auch eine andere Eigenschaft.
Die Raufasertapete ist ein Klassiker unter den Tapeten. Sie besteht aus 3 Papierlagen, in die Holzfasern eingearbeitet sind und so der Tapete ihre charakteristische Oberfläche verschaffen. Aufgrund der geringen Anschaffungskosten und der hohen Robustheit ist sie die in Deutschland meist verbreitete Tapete.
Die Vliestapete hat aufgrund ihrer einfachen Verarbeitung in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Sie hat eine besonders hohe Strapazierfähigkeit und ist schwer entflammbar.
Für alle, die eine einfache Tapete satt haben, gibt es die Strukturtapete. Als Strukturtapete werden alle Tapeten bezeichnet, die ein spürbares Muster auf der Oberfläche haben und eine räumliche Wirkung bekommen. Mit entsprechendem Anstrich können die Muster verstärkt werden.
Durch eine Vielfalt an Auswahlmöglichkeiten, sind im Bereich der Wandgestaltung der Kreativität keine Grenzen gesetzt. So lässt sich jedes Haus und jeder Raum individuell gestalten.
Lukas Schirmer
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