Versicherung

Sicher leben: Die richtige Versicherung für gefährdete Wohngebiete

Überschwemmungsgebiet in der Nähe eines Flusses
Überschwemmungsgebiet in der Nähe eines Flusses Foto: Vartpilot on Deposit Photos

Der Klimawandel hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass in Deutschland vermehrt extreme Wetterereignisse wie etwa Starkregen auftreten. Insbesondere in der Nähe von stehenden oder fließenden Gewässern besteht dadurch die Gefahr von Überflutungen. Obwohl es in den letzten Jahrzehnten zu keinen derartigen Katastrophen gekommen ist, gibt es zudem Regionen, die als Erdbebenrisikogebiete in Deutschland gelten. Für Hausbesitzer in gefährdeten Wohngebieten stellt sich daher die wichtige Frage: Wie kann ich mich gezielt vor solchen Gefahren schützen?

Welche Risikogebiete gibt es in Deutschland?

Laut einem Bericht von mdr Wissen besteht die Möglichkeit, dass in den kommenden Jahrzehnten nahezu die gesamte Nordseeküste zu einem Überflutungsgebiet wird, das bis in die Städte Hamburg und Bremen reicht. Besonders betroffen sind die unmittelbaren Küstenabschnitte im Osten, wie auf dem Darß und auf Rügen.

Zudem wird erwartet, dass die Überschwemmungen im Recknitz- und Peenetal zunehmen. Die Hochwasser könnten auch weit ins Landesinnere vordringen, so zum Beispiel bis in das Oderbruch, das etwa 100 Kilometer vom offenen Meer entfernt liegt und dennoch als potenzielles Überschwemmungsgebiet gilt.

Erdbeben nördlich der Alpen sind zwar meist erheblich schwächer als im Mittelmeerraum oder im Pazifik. Die Schäden können dennoch erheblich sein. Vor allem im Rheingebiet, auf der Schwäbischen Alb sowie in Ostthüringen und Westsachsen mit dem Vogtländischen Schwarmbebengebiet kommt es immer wieder zu kleineren Erdbeben. In Deutschland gibt es jedenfalls gefährdete Gebiete, die in der Karte der Erdbebenzonen genau registriert sind.

Wer in einem dieser Risikogebiete lebt oder leben möchte, egal ob es sich dabei um Hochwasser oder Erdbeben handelt, sollte jedenfalls dafür vorsorgen, dass er im Fall der Fälle nicht mit leeren Händen dasteht. Denn der übliche Versicherungsschutz ist in solchen Fällen in der Regel nicht ausreichend.

Den besten Schutz bietet eine Elementarversicherung

Die Wohngebäude- und Hausratversicherung bieten nur begrenzten Schutz gegen Naturrisiken wie Sturm, Hagel und Blitzschlag. Um sich umfassend auch gegen weitere Elementarschäden abzusichern, ist eine zusätzliche Elementarversicherung erforderlich, die oft auch als Naturgefahrenversicherung bekannt ist.

Elementarversicherungen bieten eine umfassende Absicherung gegen Naturkatastrophen. Für eine ganzheitliche Vorsorge ist es allerdings notwendig, den Elementarschutz sowohl für die Wohngebäudeversicherung als auch für die Hausratversicherung abzuschließen. Der Elementarschutz als Zusatz zur Gebäudeversicherung schützt die Immobilie, während die Naturgefahrenversicherung als Ergänzung zur Hausratversicherung das im Haus befindliche Inventar absichert.

Typischerweise umfassen Elementarversicherungen die folgenden Leistungen:

  • Entschädigung für Schäden aufgrund von Überschwemmungen durch Gewässer oder intensive Niederschläge.
  • Abdeckung von Rückstauschäden nach Überschwemmungen oder starken Niederschlägen.
  • Schutz vor Erdbebenschäden an Gebäuden, Wohnungen oder Inventar.
  • Absicherung gegen Schäden durch Erdsenkung oder Erdrutsch an Gebäuden, Wohnungen und Inventar.
  • Entschädigung für Schäden durch Schneedruck und Lawinen.
  • Deckung von Schäden an Gebäuden und Inventar infolge eines Vulkanausbruchs.
beschädigter Hausrat bei Hochwasser
Beschädigter Hausrat bei Hochwasser

Was kostet eine Elementarversicherung?

Die Kosten für eine Elementarversicherung variieren erheblich und es ist schwierig, eine pauschale Antwort zu geben, da verschiedene Faktoren die Prämien beeinflussen.

Ein entscheidender Einflussfaktor ist die geografische Lage des Wohnorts. Regionen mit höherem Risiko für Naturkatastrophen können höhere Prämien erfordern. Die Bauweise und die Art des Gebäudes spielen ebenfalls eine Rolle. Ein älteres Gebäude kann teurer zu versichern sein als ein neueres, widerstandsfähigeres Gebäude.

Darüber hinaus beeinflussen individuelle Entscheidungen wie die Höhe der Selbstbeteiligung und der gewählte Versicherungsschutz die Kosten. Die Versicherungssumme, die den finanziellen Schutz festlegt, spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle.

Im Vergleich zu den Auswirkungen im Ernstfall handelt es sich jedenfalls um einen sehr geringen monatlichen Beitrag, der Betroffene auf alle Fälle ruhiger schlafen lässt.

Greift mir im Anlassfall nicht ohnehin der Staat unter die Arme?

Obwohl viele Einwohner in Deutschland davon ausgehen, dass der Staat im Ernstfall ohnehin einspringt, handelt es sich dabei um eine falsche Annahme. Insbesondere, wenn die Betroffenen keine Elementarversicherung abgeschlossen haben. Denn ohne diese spezielle Versicherung besteht kein Anspruch auf staatliche Unterstützung.

Seit 2017 werden staatliche Soforthilfen bei Naturkatastrophen nur noch unter strengen Voraussetzungen gewährt. Es erfolgt eine Auszahlung nur dann, wenn der Betroffene über Versicherungsschutz verfügt oder nachweisen kann, dass er sich um eine entsprechende Versicherung bemüht hat.

Fast jedes Haus in Deutschland kann gegen Elementarschäden versichert werden. Wer bewusst auf den Abschluss einer Elementarversicherung verzichtet, hat daher auch bei schwerwiegenden Folgen von Naturkatastrophen nicht automatisch Anspruch auf freiwillige staatliche Hilfe.

Kommentar hinterlassen

Click here to post a comment

Unser Tipp!

Online-Verantstaltungsangebot Bauherren-Schutzbund e.V.

Werbung