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Immobilienmarkt 2019: Statistiken der deutschen Immobilienmakler

Moderne Immobilien am Fluss Foto: ©miss_mafalda - stock.adobe.com
Moderne Immobilien am Fluss Foto: ©miss_mafalda - stock.adobe.com

Wie viele Makler gibt es bereits oder wie sieht der Immobilienmarkt aus? Dieser Statistik-Artikel ermöglicht Ihnen einen Einblick in die Marktsituation der deutschen Immobilienmakler.

Wie viele Immobilienmakler gibt es in Deutschland?

Laut einem Bericht aus Oktober 2018 von Listenchampion hat der Immobilienverband Deutschland (IVD) rund 35.000 Immobilienmakler gezählt. Diese arbeiten nicht ausschließlich selbstständig, sondern als Angestellte in fast 6.000 Mitgliedsunternehmen. Viele davon finden sich im Finanzdienstleistungssektor wieder. Im Jahr 2017 lag die Zahl der Immobilienmakler laut IVD noch bei 30.000. ImmobilienScout24 konnte Ende 2017 Kernmakler in Höhe von 17.500 zählen.

Vor dem letzten Anstieg innerhalb der Jahre 2017 und 2018 gaben viele Makler Ihren Betrieb auf. Dies lag an einem Einbruch des Vermietungsgeschäfts. Was war der Grund? Die Menschen kaufen lieber statt mieten. Ein Einbruch der Immobilienbranche war vorprogrammiert. Doch der Markt der Immobilienmakler erholt sich gerade wieder.

Deutschlands beste Makler

Immobilienbesichtigung mit dem Makler Foto: ©goodluz - stock.adobe.com
Immobilienbesichtigung mit dem Makler Foto: ©goodluz – stock.adobe.com

Capital testete im September 2018 zum vierten Mal die besten Immobilienmakler. Getestet wurden 796 Vermittler in 50 Städten. Es werden die Angebotsportfolios der Immobilien, die Qualifikationen, die Prozessabläufe, die Exposés, die ausgestellten Verträge und der Unternehmensservice analysiert. Die Immobilienmakler außerhalb der 50 Teststädte können sich genauso kostenpflichtig anmelden, wie testen lassen. Laut Capital bekamen 238 Makler gute oder sehr gute Bewertungen. 149 Makler wurden mit der Höchstnote von 5 Sternen ausgezeichnet, 89 Makler mit 4 Sternen.

Fazit ist, dass es in München die meisten höchst bewerteten Makler gibt. Es erzielten 8 Vermittler die Höchstbewertung von insgesamt 5 Sternen. Dicht gefolgt von den Städten Berlin und Hamburg mit jeweils 7 Spitzenmaklern. Die Makler mit 4 oder 5 Sterne können mit einem Capital-Siegel für sich werben.

Die Immobilienriesen Deutschlands

Viele Maklerunternehmen der Immobilienbranche gehören Banken und Sparkassen an. Deshalb zählt die Sparkassen-Finanzgruppe zu einem der größten Vermittler Deutschlands. Es gibt jedoch noch andere große eigenständige Makler, die den Markt mitbestimmen.

Hierzu zählt die Engel&Völkers AG als größtes deutsches Franchise-Unternehmen aus Hamburg. Es wurden beispielsweise Maklercourtagen von fast 670 Millionen Euro im Jahr 2017 umgesetzt. Die LBS Immobilien GmbH Nordwest wird von der LBS West und LBS Nord gestützt. Diese ist mit dem Sparkassenverbund verflochten. Hier konnten in einem Jahr 13.500 Objekte im Wert von 2,7 Milliarden Euro vermittelt werden. In Bayern arbeiten ca. 350 Makler für die Sparkassen-Immobilien-Vermittlungs-GmbH Bayern. Es wurden 8.700
Objekte im Wert von 2,7 Milliarden im Jahr 2017 vermittelt. Die Maklercourtage lag bei rekordverdächtigen 112,7 Millionen Euro. Die PlanetHome Group GmbH vermittelte seit ihrem Geschäftsbeginn rund 85.000 Immobilien. Nicht zu vergessen ist die Postbank Immobilien GmbH mit 650 beschäftigten Maklern. Der Vermittlungsbestand beläuft sich auf 7.000 Objekte. Zum Schluss ist noch die LBS Immobilien GmbH Südwest Mainz zu erwähnen. Diese vermittelt an 60 Standorten in Sparkassenkooperation.

Die attraktivsten Städte der zweiten Reihe

Meistens liegt der Immobilien-Fokus auf den angesagten Metropolen. Immer mehr junge Leute zieht es jedoch in andere Richtungen. Die folgende Statistik stammt aus dem Zeit Geld-Magazin vom März 2015. Hieraus ist ersichtlich, wie hoch der Anteil junger Bevölkerung zwischen 20-35-Jährigen einer Stadt und wie dadurch der Quadratmeterpreis seit 2008 gestiegen ist. Wie beliebt sind manche Städte wirklich? Nachfolgend die ersten 6 Plätze:

  • Kiel ( 26% junge Leute, 40% Quadratmeterpreissteigerung)
  • Würzburg (30% junge Leute, 22,7% Quadratmeterpreissteigerung)
  • Halle/Saale (24% junge Leute, 33,3% Quadratmeterpreissteigerung)
  • Karlsruhe (25% junge Leute, 33% Quadratmeterpreissteigerung)
  • Ulm (24% junge Leute, 21,3% Quadratmeterpreissteigerung)
  • Bamberg (23% junge Leute, 14,9% Quadratmeterpreissteigerung)

Die deutschen Boom-Städte

Panorama der Stadt München Innenstadt im Abendlicht Foto: ©Mapics - stock.adobe.com
Panorama der Stadt München Innenstadt im Abendlicht Foto: ©Mapics – stock.adobe.com

In welcher Stadt sind die zukünftigen Aussichten in den Bereichen Ökonomie und Bevölkerungswachstum am größten? Wo gibt es die meisten Akademiker und ausländische Arbeitnehmer? Seit Jahren liegt München in diesen Punkten vorne.

In 2017 rankten die ersten 10 Städte wie folgt:

  1. München
  2. Leipzig
  3. Frankfurt am Main
  4. Dresden
  5. Berlin
  6. Köln
  7. Wiesbaden
  8. Hamburg
  9. Stuttgart
  10. Düsseldorf

In Leipzig geht dies so weit, dass die Stadt bereits als Hypezig beschrieben wird. Seit Jahren wächst die Stadt auf derzeit fast 600.000 Einwohner.

Wo werden die höchsten Mieten gezahlt?

Damit Sie wissen, worauf Sie sich einlassen und wo die Mieter den größten Anteil Ihres Verdienstes für Ihre Wohnung zahlen, können Sie der nachfolgenden Liste die Städte mit den höchsten Mietpreisen pro Quadratmeter in Euro entnehmen. Die Daten stammen aus dem 4. Quartal 2018.

  1. München/17,56 Euro
  2. Frankfurt am Main/13,96 Euro
  3. Stuttgart/13,64 Euro
  4. Berlin/12,29 Euro
  5. Darmstadt/12,23 Euro
  6. Mainz/12,17 Euro
  7. Freiburg/12,13 Euro
  8. Wiesbaden/12,03 Euro
  9. Hamburg/11,94 Euro
  10. Ingolstadt/11,91 Euro

Die Städte mit den günstigsten Mieten

Um niedrige Mietpreise zu finden, müssen Sie außerhalb der beliebten Großstädte suchen. Eine räumliche Veränderung bleibt unausweichlich. Schnäppchen in den Boom-Städten sind selten. Besonders hohe Schnäppchenchancen bieten sich daher in folgenden Großstädten:

  • Ahaus
  • Warstein
  • Greiz
  • Weißenfels
  • Oelde
  • Chemnitz
  • Bremerhaven
  • Salzgitter
  • Gelsenkirchen
  • Hagen
  • Herne
  • Duisburg
  • Remscheid
  • Recklinghausen
  • Magdeburg

Die Mietpreisentwicklung wird stark von der Wirtschaft einer Stadt beeinflusst. Je mehr Arbeitsplätze, Firmen und Angebote es gibt, desto attraktiver wird der Wohnort. Mehr Menschen in einer Stadt bedeuten ebenfalls höhere Mieten. Klein- und Mittelstädte entwickeln sich derzeit in diese Richtung, da immer mehr große Arbeitgeber in kleinere Orte ziehen. Viele kleinere Städte profitieren zusätzlich von ihren Leerständen, da Hinzugezogene oder neue Arbeitnehmer schnell eine bezahlbare Wohnung finden.

Beispiele für gute Jobchancen bei gleichzeitig niedrigen Mietpreisen sind folgende Stadtbezirke:

  • Plauen (Sachsen)
  • Suhl (Thüringen)
  • Nordhorn (Niedersachsen)
  • Schwandorf (Bayern)
  • Weiden (Bayern)
  • Bad Hersfeld (Fulda – Hessen)
  • Korbach (Hessen)
  • Montabaur (Rheinland-Pfalz)
  • Schwäbisch Hall – Tauberbischofsheim (Baden-Württemberg)
  • Bayreuth-Hof (Bayern)
  • Schweinfurt (Bayern)

 Die teuersten und günstigsten Grundstücke Deutschlands

Immobilienkäufer greifen zurzeit, wie auch zukünftig, in einigen Städten tief in die Tasche. Die Stadt München ist mit 6.789 Euro pro Quadratmeter auf Platz 1 der teuersten Grundstücke. Dicht gefolgt von Frankfurt am Main mit 4.500 Euro pro Quadratmeter. In Hamburg zahlen Käufer pro Quadratmeter 4.212 Euro, sowie 3.843 Euro in Stuttgart. In Berlin steigen die Preise enorm, wodurch der Quadratmeterpreis mittlerweile bereits bei 3.676 Euro liegt. Düsseldorf schließt sich mit 3.447 Euro pro Quadratmeter an. Zu guter Letzt folgt Köln mit 3.305 Euro pro Quadratmeter.

Die Werte stammen aus der Capital Redaktion und sind aktuell aus März 2018. Die weitere Prognose lautet, dass die Werte weiter steigen werden.

Sie fragen sich, ob Städte existieren, in denen sich Kaufen mehr lohnt als Mieten? Ja, die gibt es. In nachfolgenden Städten werden Sie dieses Phänomen erleben:

  • Göttingen
  • Würzburg
  • Jena
  • Fürth
  • Passau
  • Aschaffenburg
  • Bayreuth
  • Cottbus
  • Frankfurt (Oder)
  • Siegen

In den aufgeführten Städten ist somit die Belastungsdifferenz durch Mietpreise und dem Erwerb einer Immobilie am niedrigsten.

Tatsächlich gibt es Wohnorte in Deutschland, in denen eine Immobilie wenig kostet, jedoch in seinem Wert steigen wird. Laut Focus lohnt sich daher nach Werten aus Dezember 2017 der Kauf eines Hauses in folgenden Regionen:

  • Rotenburg (Wümme)
  • Oldenburg
  • Cloppenburg
  • Emsland
  • Grafschaft Bentheim
  • Coesfeld
  • Schwäbisch Hall
  • Nienburg (Weser)
  • Neustadt an der Aisch – Bad Windsheim
  • Straubing-Bogen

Zur Erzielung der maximalen Rendite zahlt es sich laut einer Prognose ebenso aus, in Heilbronn ein Haus zu kaufen, da dort bis zum Jahr 2030 für ein Haus mit 100 Quadratmetern ein Gewinn von 150.000 Euro erzielt werden kann. Vergleichsweise wird es sich in München, Erding, Ebersberg, Dachau und Freising entwickeln.

Quellenangaben: 

Anzahl der Kernmakler bei ImmobilienScout24 in den Jahren 2014 bis 2017, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/602259/umfrage/anzahl-der-kernmakler-bei-immobilienscout24/,21.02.2018

Daniel Bakir: “Bin nicht der blöde Hausaufschließer” – unterwegs mit einem
Immobilienmakler, vom 14.12.2017, https://mobil.stern.de/wirtschaft/immobilien/-wir-sind-keine-hausaufschliesser—-unterwegs-mit-einem-immobilienmakler-7785234.html

Größte Immobilienmakler Deutschland – Unsere Liste , vom 06.10.2018, https://www.listenchampion.de/2018/10/06/groesste-immobilienmakler-deutschland-unsere-liste/

Christian Baulig und Paul Prandl: In München gibt es die meisten Top-Immobilienvermittler, vom 20.09.2018, https://www.capital.de/immobilien/in-muenchen-gibt-es-die-meisten-top-immobilienvermittler

Immobilien: Ein buntes Haus aus Zahlen und Statistiken, Zeit Geld-Magazin Sonderbeilage März 2015, Seite 24, https://finanzrocker.net/immobilien-ein-buntes-haus-aus-zahlen-und-statistiken/

Das sind Deutschlands Boom-Metropolen, 15.09.2017, https://www.t-online.de/leben/reisen/deutschland/id_82182654/ranking-das-sind-deutschlands-boom-metropolen.html

Städte mit den höchsten Mietpreisen für Wohnungen in Deutschland , Q4 2018, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1885/umfrage/mietpreise-in-den-groessten-staedten-deutschlands/

Marius Beilhammer: Die günstigsten Städte für Mieter: Hier lebt es sich in Deutschland besonders günstig, 13.08.2018, http://whatsyourplace.de/die-guenstigsten-staedte-fuer-mieter/

Wo die Mieten niedrig und die Jobchancen gut sind, 27.08.2018, https://www.iwd.de/artikel/wo-die-mieten-niedrig-und-die-jobchancen-gut-sind-401539/

Poschmann-Immobilien.com, 13.12.2018, https://www.poschmann-immobilien.com/blog/leipzig-waechst/

Capital-Redaktion: Das sind die teuersten Städte für Immobilienkäufer, 14.03.2018, https://www.capital.de/immobilien/das-sind-die-teuersten-staedte-fuer-immobilienkaeufer

Stefan Kaiser und Guido Grigat: Wo sich der Immobilienkauf noch lohnt, 28.09.2017, http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/immobilien-wo-sich-der-kauf-von-wohnungen-in-deutschland-noch-lohnt-a-1169959.html

Christoph Sackmann: Zehn Orte in Deutschland, in denen ein Haus wenig kostet und stark im Wert steigt, 30.12.2017, https://m.focus.de/immobilien/kaufen/gut-und-guenstig-neun-orte-in-deutschland-in-denen-ein-haus-wenig-kostet-und-stark-im-wert-steigt_id_7257064.html

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