Ein Garten kann viel mehr sein als nur ein schöner Ort zum Entspannen. Wer ihn nachhaltig gestaltet, schafft einen Lebensraum für Tiere, schont Ressourcen und macht sich unabhängiger von chemischen Mitteln und ständigem Gießen. Tatsächlich ist das auch gar nicht so kompliziert, wie es vielleicht zuerst klingen mag. Mit ein paar durchdachten Entscheidungen wird so aus dem klassischen Ziergarten schnell ein grünes Paradies, das hübsch aussieht und gleichzeitig naturnah ist.
Warum lohnt sich Nachhaltigkeit im Garten?
Nachhaltig zu gärtnern bedeutet, den Garten so zu planen und anzulegen, dass er langfristig funktioniert und für die Umwelt viele Vorteile mit sich bringt:
- geringerer Wasserverbrauch durch richtige Bepflanzung und Wassernutzung
- mehr Artenvielfalt durch naturnahe Strukturen
- gesunder Boden dank Kompost und Mulch statt künstlicher Dünger
- weniger Pflegeaufwand durch einheimische Pflanzen
- bessere Klimawirkung durch Begrünung und natürlichem Schatten
Pflanzenwahl: robust, heimisch und insektenfreundlich
Der erste Schritt in Richtung nachhaltiger Gartengestaltung beginnt mit der Pflanzenwahl. Heimische Gewächse sind perfekt an Klima und Boden angepasst, benötigen wenig Pflege und bieten Insekten wertvolle Nahrung. Exotische Zierpflanzen mögen zwar dekorativ wirken, haben jedoch oft keinen ökologischen Nutzen.
Setzen Sie deshalb auf Wildstauden wie Wiesen-Salbei, Schafgarbe oder Margeriten. Diese blühen lange und locken Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an. Auch Sträucher wie Holunder, Kornelkirsche oder Weißdorn sind wertvoll für viele Tierarten. Kräuter wie Thymian oder Oregano bringen zusätzlichen Nutzen, weil sie zugleich Duft und Blütenvielfalt in den Garten bringen.
Achten Sie darauf, möglichst Pflanzen mit offenen Blüten zu wählen, denn nur diese bieten Insekten Zugang zu Nektar und Pollen. Ideal ist es, wenn vom Frühling bis in den Herbst immer etwas blüht. So sorgen Sie dafür, dass Tiere dauerhaft Nahrung finden und Ihr Garten lebendig und abwechslungsreich bleibt.

Infografik von Mein Gartenversand
Gartenpflege: Wasser sparen, Boden stärken, Chemie vermeiden
Wenn Sie die natürlichen Abläufe ein bisschen unterstützen, läuft vieles fast von selbst. Beim Gießen können Sie mit wenig Aufwand bereits viel erreichen. Statt Leitungswasser können Sie beispielsweise Regenwasser aus der Tonne nehmen, denn das ist kostenlos und eine einfache, umweltfreundlichere Alternative. Gießen Sie am besten morgens oder abends, damit das Wasser nicht gleich wieder verdunstet. Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt oder Laub hilft zusätzlich, den Boden feucht zu halten und schützt vor Hitze und Unkraut.
Anstelle von Kunstdünger reicht es, regelmäßig selbstgemachten Kompost in die Erde einzuarbeiten. Küchenreste, Laub und Gartenabfälle werden so zu wertvollem Humus, der Ihre Pflanzen mit allem versorgt, was sie brauchen. Gleichzeitig wird der Boden locker, lebendig und bleibt fruchtbar.
Auf chemische Pflanzenschutzmittel lässt sich ebenfalls problemlos verzichten. Setzen Sie auf die Unterstützung von Nützlingen wie Marienkäfer oder Florfliegen, die Schädlinge auf natürliche Weise regulieren. Wer unterschiedliche Pflanzen kombiniert, beispielsweise in Form von Mischkulturen, erschwert es Schädlingen zusätzlich. Wenn doch einmal eine Behandlung nötig wird, helfen einfache Hausmittel wie Brennnesseljauche oder Schmierseifenlösung zuverlässig.
Gartenjahr: Aufgaben und Tipps für jede Saison
Im Frühjahr ist der richtige Moment, um Kompost auszubringen, Beete vorzubereiten und erste Pflanzen zu setzen. Frühblüher wie Schlüsselblumen oder Krokusse bieten früh im Jahr Nahrung für Bienen. Eine Mulchschicht schützt junge Pflanzen und stabilisiert die Bodenfeuchte.
Im Sommer steht die Wasserversorgung im Fokus. Regenwasser, gezieltes Gießen und schattenspendende Bepflanzung helfen, mit heißen Tagen gut umzugehen. Verblühte Pflanzen können Sie außerdem zurückschneiden, um eine erneute Blüte zu fördern.
Im Herbst wird gepflanzt, was im nächsten Jahr blühen soll. Stauden und Gehölze setzen jetzt Wurzeln, weil der Boden noch warm ist. Laub darf gerne unter Hecken, auf Beeten oder im Kompost liegen bleiben, denn dadurch bleibt der Boden geschützt und Tiere finden einen Unterschlupf für die kommenden kälteren Tage.
Im Winter kommt der Garten schließlich zur Ruhe. Jetzt bleibt Zeit, um Pläne für die nächste Saison aufzustellen, Gartengeräte zu pflegen oder neue Ideen umzusetzen. Lassen Sie Stängel und Samenstände ruhig stehen, denn sie bieten Nahrung und Winterquartiere für Vögel und Insekten.
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