Vom Gartenwunsch zum Wunschgarten
Wer eine eigene Immobilie hat oder erwerben möchte, träumt dabei meist auch von einem schönen Garten. Raus aus der Hektik, rein in die Natur. Immer mehr Menschen sehen eine eigene grüne Oase als Ausgleich zum stressigen Alltag. Wer nun seinen eigenen Garten gestalten möchte, sollte dies wie bei der gesamten Gestaltung der Außenanlagen systematisch angehen.
Dabei ist es übrigens egal, ob Sie einen großen Garten am Stadtrand haben oder einen kleinen Reihenhausgarten mit 100 m² Fläche. Die Vielfalt an Gartenstilen, Pflanzen und Materialien ist groß – da ist derjenige im Vorteil, der die Kunst des „Sich-Beschränkens“ beherrscht. Wir wollen Ihnen hier zeigen, wie Sie systematisch in nur 5 Schritten zum Erfolg kommen.
1. Die Grundlagen: Bestandsaufnahme, Wünsche und Nutzungskonzept
Egal wie groß Ihr Garten ist: Beginnen Sie rechtzeitig mit der Gartenplanung, damit Sie nicht unter Zeitdruck geraten. Am Anfang steht auf jeden Fall eine umfassende Bestandsaufnahme.
- Welche Fläche steht für den Garten zur Verfügung?
- Wie sind die Lichtverhältnisse? Im Verlauf eines Tages, aber auch während des ganzen Jahres?
- Wie sieht es mit Wasser, Boden und dem Klima aus?
- Legen Sie einen komplett neuen Garten an oder gibt es schon einen Garten, der einfach umgestaltet werden soll?
Letzteres muss kein Nachteil sein. Lassen Sie sich von dem, was vorhanden ist, inspirieren. Ein alter Apfelbaum beispielsweise kann ein wunderbarer Schattenspender sein und der ideale Sitzplatz für heiße Sommertage. Sie wissen vielleicht nicht einmal, um welche Apfelsorte es sich handelt? Fragen Sie einen Pomologen, der sich mit alten Apfelsorten auskennt. Und im Herbst werden Sie staunen, wie lecker so ein Apfel aus dem eigenen Garten schmecken kann.
Zur Bestandsaufnahme gehört aber auch eine umfassende Analyse der Wünsche und Bedürfnisse aller Gartennutzer.
- Haben Sie Kinder und benötigen Sie Flächen für Spiel, Sport und Spaß?
- Gibt es Tiere in Ihrem Haushalt, an die Sie denken müssen?
- War es schon immer Ihr Traum, abends am eigenen Gartenteich zu sitzen?
- Wollen Sie lieber einen Nutz- oder einen Ziergarten?
- Oder sind Sie leidenschaftlicher Grillmeister und finden nichts schöner, als jedes Wochenende eine neue Grillparty auszurichten?
- Welche Farbtöne mögen Sie?
- Wie hoch ist Ihr Budget?
Wenn Sie alle Wünsche und Bedürfnisse festgehalten haben, geht es daran, diese zu bewerten und ein entsprechendes Nutzungskonzept abzuleiten.
Ein professioneller Landschaftsgärtner kann Sie übrigens schon in der Phase der Ideenfindung und bei der Konzeption Ihres Traumgartens unterstützen. Er kann immer auch schon ein Stück weiter schauen und Sie z. B. hinsichtlich des zukünftigen Pflegeaufwandes beraten. Denn was nutzt das beste Konzept, wenn Sie am Ende weder Zeit noch Geld für die aufwändige Pflege Ihres Gartens haben?
2. Planung und Entwurf
Jede Planung beginnt mit einem leeren Blatt Papier und einer Menge Ideen im Kopf. Von der ersten Skizze zum fertigen Plan ist es ein langer Weg. Am Ende geht es darum, einen maßstabsgetreuen Plan des gesamten Gartens auf dem Papier zu haben.
Was ist nun wichtig?
- Soll Ihr Garten streng symmetrisch sein oder sich eher durch runde, geschwungene Anlagen auszeichnen?
- Wie sieht das Verhältnis von Rasen und Bepflanzung aus? Ein Rasen muss übrigens nicht erst ein ganzes Jahr wachsen, um endlich betreten werden zu dürfen. Die Möglichkeit, Rollrasen auszulegen gibt es nicht nur für Fußballstadien.
- Wo sehen Sie Ihre Terrasse und ggf. weitere Sitzplätze?
- Wie sieht es mit Begrenzungen aus? Ein Garten ohne Zaun zum Nachbarn wirkt übrigens immer größer und offener. Sie sollten das jedoch auf jeden Fall mit den Nachbarn abstimmen.
- Planen Sie Wege ein. Eine Grundregel besagt, den Garten nie ganz auf einmal überschaubar zu machen. Oft ist es reizvoller, wenn ein Teil davon erst sichtbar wird, wenn der Weg eine Biegung macht. So entsteht vor allem für kleine Gärten der Eindruck von Weite.
- Auch wenn Sie keinen echten Gartenteich planen: Denken Sie wenigstens an eine kleine Wasserstelle für die Tiere.
- Auch benötigte Spiel- und Sportgeräte müssen natürlich mit in den Plan.
- Gleiches gilt für Laube und/oder Gartenhäuschen.
Übrigens: Je kleiner der Garten und je größer Ihre eigenen Ansprüche, desto höher sind die Anforderungen an Ihre Planung. Und auch hier gilt: Eine professionelle Beratung kostet zwar Geld, kann Ihnen am Ende aber eine Menge Geld und Zeit sparen.
3. Stil und Atmosphäre
Steht der Entwurf, müssen Sie sich nun entscheiden hinsichtlich Stil und Atmosphäre, die Sie sich für Ihren Garten wünschen. Hier kommt es vor allem auf die richtige Kombination von Formen, Material, Bepflanzung, Architektur und Umgebung an. Möchten Sie eine Atmosphäre schaffen, die Sie an laue Sommerabende im Süden erinnert oder wünschen Sie sich einfach einen rustikalen Bauerngarten?
Die Liste der Möglichkeiten ist lang. Hier nur ein Auszug davon:
- Der gerade, formale Garten
- Der Öko-Garten
- Der mediterrane Garten
- Der japanische Garten
- Der Rosengarten
- Der Küchengarten
- Der Steingarten
Es gibt übrigens Gartencenter, die hierzu kleine Mustergärten angelegt haben. Ein lohnender Weg, um sich inspirieren zu lassen.
4. Auswahl der Materialien, Gartenelemente und Gartenbepflanzung
Jedes Material besitzt eine eigene Ausstrahlung mit besonderen Merkmalen und Eigenheiten. Hier sollen nur einige kurz genannt werden. Holz zum Beispiel wirkt freundlich, warm und einladend, gilt aber als besonders pflegeintensiv. Natursteine erfreuen sich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit, stehen in sehr unterschiedlichen Formen und Farben zur Verfügung. Auch hier muss der Stein zum gewählten Gartenstil passen. Beton ist ein vielseitiges Material und hat sein schlechtes Image in den letzten Jahren Stück für Stück verloren. Kies und Mulch bieten Ihnen hinsichtlich Form und Farben die vielleicht reichhaltigste Auswahl.
Wählen Sie Ihre Materialien so aus, dass die Gartenelemente auch zueinander passen. Denn nur so wird aus Ihrem Traum auch Ihr Traumgarten. Für kleine Gärten gilt: Beschränken Sie sich auf ein bis maximal zwei verschiedene Materialien.
Zu den Gartenelementen zählen dann Dinge wie Wege, eine Treppe, Rasenflächen, eine Terrasse, ein Teich, ein Schuppen und/oder ein Gewächshaus. Bei der Auswahl der Pflanzen geht es um Bäume, Hecken, Sträucher, Blumen und auch die Frage, welche Farben Sie sich in Ihrem Garten wünschen. Muss man tatsächlich alles neu kaufen, weil man einen Garten komplett neu anlegt, so geht das sehr schnell ins Geld. Umso wichtiger ist die fachmännische Beratung.
- Welche Pflanze an welchen Ort: Sonne oder Schatten?
- Welche Pflanzen passen vielleicht überhaupt nicht zusammen? Das Laub eines Walnussbaums bringt z. B. Giftstoffe in den Boden, auf dem andere Pflanzen dann nicht mehr gedeihen können.
- Wie viel Pflege benötigt die ausgewählte Pflanze?
- Welche Größe sollten die Pflanzen haben?
- Wie werden möglichst pflegeleichte Blumenbeete gestaltet?
Auf Fachwissen sollten Sie hier nicht verzichten. Die Freude an schön zusammengestellten Blumenkübeln ist schnell getrübt, wenn man nach einem verlängerten Wochenende bei Freunden nach Hause zurückkommt und sieht, dass alles kaputt ist – entweder vom Dauerregen oder der Hitze. Schnell ist das Geld also ertrunken oder verbrannt.
Das Beratungshonorar für einen Fachmann hingegen amortisiert sich hier besonders schnell.
5. Technik, Bau und Umsetzung
Im Garten gilt wie im Haus: Die Technik muss von vornherein berücksichtigt werden. Die Gartenbeleuchtung z. B. muss funktional sein. Wege sollten beleuchtet sein. Vergessen Sie auch nicht das Thema Einbruchschutz: Ein Bewegungsmelder ist auf jeden Fall abschreckend. Steckdosen müssen ebenfalls geplant werden und dort sein, wo sie für Rasenmäher, Vertikutierer, aber auch Grill benötigt werden.
Zum anderen können Sie mit indirekter Gartenbeleuchtung Akzente setzen und am Abend ein stimmungsvolles Ambiente schaffen, das den Garten ganz anders als am Tage erscheinen lässt. Vergessen Sie bitte auf keinen Fall das Thema Gartenbewässerung. Wasseranschlüsse müssen dorthin, wo sie benötigt werden. Und eine fest installierte Bewässerungsanlage kann Ihnen im Sommer viel Arbeit und Mühe ersparen.
Sind all diese Dinge geklärt, geht es an den Bau und die Umsetzung Ihrer Ideen. Nun sind Spaten, Schaufel und Hacke, sowie vor allem Ihre Muskelkraft gefragt. Wer schon immer mal den Traum hatte, einen kleinen Bagger selbst zu fahren, könnte ihn hier wahr werden lassen. Aber Vorsicht: Nur Übung macht den Meister, wer sich vollkommen unerfahren ans Werk begibt, muss deutlich mehr Zeit einplanen. Sind also die Gäste für die erste Gartenparty schon eingeladen, empfiehlt sich auch hier, lieber einen erfahrenen Gärtner zu Hilfe zu ziehen. Und noch ein Hinweis:
Wenn Sie einen vorhandenen Garten neu anlegen, vergessen Sie nicht in einen neuen, unkrautfreien Mutterboden zu investieren. Das erspart Ihnen bei der späteren Pflege viel Mühe. Doch nun los: Machen Sie den ersten Schritt auf dem Weg zu Ihrem Wunschgarten!
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!
Telefon (030) 56 55 55 50 info@bvbi.de www.bvbi.de
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