altersgerechtes Bauen

Homelift oder Treppenlift – wann eignet sich welches System?

Alte Treppe
Foto: Tama66 on Pixabay

Wenn das Überwinden der Etagen in den eigenen 4 Wänden beschwerlich wird, gibt es Möglichkeiten, um die Mobilität wiederherzustellen.

Homelifte und Treppenlifte sind 2 mögliche Varianten, um die Beweglichkeit im eigenen Haus zu erhalten. Welches System sich wann eignet und welche Kosten für den Umbau und den Unterhalt anfallen, soll dieser Artikel beleuchten. Und auch welche Alternativen es noch für Menschen gibt, die auf einen Rollstuhl oder Rollator angewiesen sind. 

Homelift – Was ist das

Der Senkrechtlift ist ein schacht- und maschinenraumloser Kleinaufzug. Mit ihm können ein bis zwei Personen befördert werden. Mit mindestens 300 kg Traglast können manche Modelle eine Förderhöhe von bis zu 17 Metern bewerkstelligen. Es gibt Modelle für den Innen- und Außenbereich. Die Montage geht sehr schnell und dauert in der Regel 3 Tage. 

Über eine Steckdose wird die Stromzufuhr sichergestellt. Die Bewegung des Aufzuges ist geräuscharm, aus dem Inneren der Kabine möglich. Bei einem Stromausfall ist der Lift über Notstrom ausgestattet. Einige Modelle fahren im Notbetrieb in die unterste Etage. Hier kann die Kabine dann problemlos verlassen werden.

Homelift im Einfamilienhaus
Homelift im Einfamilienhaus

Was muss bei der Installation berücksichtigt werden?

Beim Einbau eines Homelifts sollten die Höhe der Kabine, das Gesamtgewicht und die für den Betrieb erforderliche Leistung berücksichtigt werden. Außerdem sollte sich in der Nähe eine Steckdose befinden, um den Motor des Liftes anzuschließen.

Kostenpunkt für Homeliftsysteme

Der Anschaffungspreis startet bei 20.000 Euro, für einen Aufzug, mit dem man einen Höhenunterschied von einer Etage überwinden kann. Je mehr Stockwerke dazu kommen, desto höher steigt der Preis. Die jährlichen Wartungskosten belaufen sich auf 200-300 Euro. 

Tipp: Nicht jedes Homeliftsystem ist auch geräuscharm. Hier sollte man sich vom Hersteller nach Möglichkeit verschiedene Systeme im Betrieb vorführen lassen.

Treppenlift – Wann eignet sich dieses System?

Treppensteigen wird im Alter für viele Menschen beschwerlich. Mit einem Treppenlift gelangt man auch weiterhin komfortabel und sicher in das oobere Stockwerk des Hauses. © Robert Kneschke / Fotolia.com
Treppensteigen wird im Alter für viele Menschen beschwerlich. Mit einem Treppenlift gelangt man auch weiterhin komfortabel und sicher in das oobere Stockwerk des Hauses. © Robert Kneschke / Fotolia.com

Treppenlifte gibt es ebenfalls wie die Homelifte für den Innen- und Außenbereich. Dieses System ist immer eine Maßanfertigung, weil es auf das Treppenhaus angepasst wird. Einfache Modelle für gerade Treppen, aber auch für Aufgänge mit einer oder mehreren Kurven sind möglich. Die einzige Voraussetzung ist eine Stufenbreite von mindestens 70 cm, um den Treppenlift zu installieren. Sollte das nicht gegeben sein, kann eine Montage unmöglich sein. Auch dann, wenn der Treppenaufgang zu verschachtelt ist.

Wenn noch andere Personen von dem Treppenlift betroffen wären, sollte man hier bereits im Vorfeld abklären, ob der Einbau des Lifts in einem Gemeinschaftstreppenhaus problemlos möglich wäre und andere Hausbewohner nicht beeinträchtigen werden.

Treppenlifte werden hauptsächlich unterschieden in:

  • Sitzlifte: Mit dieser Art von Lift kann nur eine einzelne Person – sitzend – transportiert werden. 
  • Plattenformlifte: Hier kann ein Rollstuhlfahrer die Treppen mit Leichtigkeit überwinden. Auch eine Person mit Rollator kann mithilfe von Plattenformliften von einer Etage in die nächste transportiert werden. 

Kostenpunkt für Treppenliftsysteme

Die Einbaukosten belaufen sich auf 4.000-10.000 Euro für einfache Modelle. Der Preis steigt je nachdem, wie viele Kurven der Treppenaufgang hat. Solch ein Treppenlift eignet sich für die Überwindung einer Etage – bei mehreren Stockwerken wird es schwierig. 

Stromversorgung

Fast alle Treppenlifte verfügen heute über einen Akkubetrieb, das Ladegerät des Akkus verbraucht etwa so viel Strom wie eine Glühbirne. Manche Modelle verfügen bereits über eine Ladeschiene, so wird der Akku bei jedem Betrieb direkt aufgeladen. Somit kommen die neuen Modelle sogar ohne Kabel im Treppenverlauf aus. 

Fazit

Der Treppenlift eignet sich besonders dann, wenn die Mobilität nur über eine Etage erhalten bleiben soll. Ein großer Vorteil ist, dass die Person selbst in der Lage ist, den Treppenlift eigenständig zu benutzen. Ein Treppenlift kann nicht in jedem Treppenhaus installiert werden. Wenn es mehr als ein Stockwerk zu überwinden gilt, macht der Einbau eines Homeliftes Sinn. Auch dann, wenn die Person auf einen Rollstuhl oder Rollator angewiesen ist und die Person selbst nicht in der Lage ist, den Treppenlift ohne Hilfe zu bedienen. Die kostengünstigere Variante ist der Treppenlift, doch den Komfort des Homelifts übertrifft nichts.

Unser Tipp!

Online-Verantstaltungsangebot Bauherren-Schutzbund e.V.

Werbung