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Dachneigung selbst berechnen – 3 Tipps für Heimwerker

Dacheigung
Die Dachneigung ist mehr als nur ein ästhetischer Faktor Foto: racorn on Deposit Photos

Die Dachneigung ist mehr als nur ein ästhetischer Faktor – sie beeinflusst nämlich auch verschiedene funktionale Aspekte des Dachs. Dementsprechend muss sie bei einigen Renovierungsprojekten einkalkuliert werden. Welche Projekte das sind, wie Sie die Dachneigung selber berechnen und welche Tipps wir Ihnen dafür geben können, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Dachneigung – was ist das?

Die Dachneigung ist der Winkel, unter dem das Dach geneigt ist. Sie gibt also an, wie steil oder flach das Dach ist. Der Winkel, in dem das Dach steht, ist ein wichtiger Faktor für die Ästhetik eines Hauses, hat allerdings auch Auswirkungen auf einige funktionale Aspekte.

Der Neigungswinkel des Dachs bestimmt beispielsweise, ob der Dachraum darunter nutzbar ist, wie das Dach eingedeckt werden kann, wie gut Regenwasser abfließt und ob bestimmte Entwässerungs- oder Schneefangoptionen angebracht werden müssen. Daher ist es wichtig, die Neigung bei verschiedenen Projekten und Arbeiten zu berücksichtigen.

Die verschiedenen Arten von Dächern

Je nach Neigung kann man zwischen verschiedenen Arten von Dächern unterscheiden:

  • Flachdächer (bis ca. 5° Neigung) haben eine geringe Neigung und sind fast horizontal.
  • Flach geneigte Dächer (5° bis ca. 10° Neigung) besitzen eine leichte Neigung, sind aber immer noch relativ flach.
  • Geneigte Dächer (10° bis ca. 22° Neigung) besitzen eine moderate Neigung, die etwas steiler als jene von flach geneigten Dächern
  • Steildächer (ab ca. 22° Neigung) haben eine markante Neigung und können je nach Neigungswinkel als leicht, mittel oder stark geneigt bezeichnet werden.
Dachneigungsgruppen

Die verschiedenen Dacharten unterscheiden sich durch ihre jeweilige Neigung voneinander (Grafik © elbemetall.de).

Gut zu wissen: Ein Haus muss je nach Dachform übrigens nicht nur einen einzigen Winkel besitzen. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Mansarddach (oft auch Mansardendach), ein Dach mit zwei unterschiedlichen Neigungswinkeln. Der Winkel dieses Dachs steigt normalerweise an den Seiten steil an, während der oberste Abschnitt beinahe flach ist.

Doch worauf genau hat die Neigung des Dachs nun Auswirkungen?

Für diese Projekte müssen Sie die Dachschräge berechnen

Es gibt viele Renovierungsprojekte, für die es notwendig ist, die Neigung der Dachschräge zu berechnen. Um beispielsweise das bestmögliche Ergebnis bei der Installation von Solarpanels zu erzielen, ist sie von großer Bedeutung. Durch die Berücksichtigung des Winkels können die Module so ausgerichtet werden, dass sie maximalen Sonneneinfall bekommen.

Auch für die Montage von Dachfenstern spielt die Dachneigung eine wichtige Rolle. Denn je flacher das Dach, desto längere Fenster sollten verwendet werden, um ausreichend Licht in den Raum zu lassen. Auch der passende Fenstertyp hängt von der Dachneigung ab. Ob Klapp-Schwing-Fenster oder Schwing-Fenster geeignet sind, kommt ganz auf die Schräge an.

Bei der Gestaltung eines Gründachs ist die Dachneigung ebenfalls zu berücksichtigen. Denn ab einem bestimmten Winkel sind Befestigungen erforderlich – nur so können Sie verhindern, dass Erde und Pflanzen von einem steilen Dach abrutschen. Flache Dächer erfordern dagegen eine vollflächige Entwässerung, damit sich nicht zu viel Feuchtigkeit ansammelt.

Wie man die Dachschräge berechnet – 3 Tipps

Ob für ein zusätzliches Dachfenster oder um mithilfe des Dachs für mehr Nachhaltigkeit zu sorgen – die Neigung Ihres Dachs ist also für die verschiedensten Projekte relevant. Aber wie genau können Sie diese berechnen? Nach ein paar gründlichen Messungen ist die Neigung mithilfe der folgenden Formel schnell berechnet:

  • Verwenden Sie den Satz des Pythagoras (a² + b² = c²), um die Seitenlänge zu berechnen.
  • Mit dieser können Sie den Sinuswert berechnen (a/c = sin (ß)).
  • Vom Sinuswert gelangen Sie schließlich zum Winkel (sin (ß) = a/b).

Wir haben außerdem noch drei nützliche Tipps für Sie gesammelt, die Ihnen das Messen und Berechnen erleichtern sollen:

1)     Überprüfen Sie vorhandene Dokumente

Bevor Sie mit der Berechnung beginnen, sollten Sie prüfen, ob es bereits Baupläne oder andere Unterlagen gibt, auf denen die Dachneigung vermerkt ist. Ist das der Fall, können Sie sich die Zeit und den Aufwand ersparen und umso schneller mit Ihrem Projekt starten.

2)     Das richtige Werkzeug

Für die Berechnung der Dachneigung benötigen Sie keine speziellen Werkzeuge. Die richtige Formel (und vielleicht auch ein verlässlicher Online-Rechner) ist die Basis. Für den Rest reichen unkomplizierte Materialien aus, die oft selbst in Nicht-Heimwerker-Haushalten zu finden sind: Mit Meterstab, Klebeband, Winkelmaß, Taschenrechner, Stift und Papier sind Sie gut ausgestattet.

3)     Messung mit oder ohne Dachboden

Wenn Ihr Haus über einen begehbaren Dachboden verfügt, können Sie von dort aus an der Innenseite des Dachs Messungen vornehmen, um den Winkel zu bestimmen. Falls das nicht möglich ist, müssen Sie die Messung von außen durchführen, indem Sie einzelne Teilstücke messen. Doch Vorsicht: Eine angemessene Sicherung ist in diesem Fall absolut unerlässlich!

Fazit: Dachneigung selbst berechnen

Die Dachneigung zu berechnen, mag kein allzu kompliziertes Unterfangen sein – aber scheuen Sie trotzdem nicht davor zurück, die Unterstützung eines Experten in Anspruch zu nehmen, falls Sie diese benötigen. Wenn Sie beispielsweise unsicher sind, ob Ihre Berechnung wirklich richtig ist, empfiehlt es sich, eine Expertenmeinung einzuholen. Dasselbe gilt auch, wenn Ihr Haus ein komplexeres Dach wie ein Mansarddach hat.

Haben Sie die Neigung Ihres Dachs erfolgreich berechnet, steht Ihrem Renovierungsprojekt nichts mehr im Wege. Egal ob Solaranlage oder Dachfenster: Wenn Sie die Dachneigung wissen, können Sie so bald wie möglich mit Ihrem Bauvorhaben beginnen.

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