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Hausbau & Feuchteschutz – für ein gesundes Wohnklima ohne Schimmel

Feuchteschutz beim Hausbau
Feuchteschutz beim Hausbau durch eine schwarze Wanne Foto: Spok83 / shutterstock.com

Baumängel können den Traum vom Eigenheim schnell in einen Albtraum verwandeln. Die Liste der möglichen Planungs- oder Vertragsmängel ist lang und reicht von ungenau ausgeführte Arbeiten über falsche Wärmeschutzplanung bis zur Verwendung von minderwertigem Baumaterial. Ein häufig unterschätztes Problem ist jedoch ein mangelnder Schutz vor Feuchtigkeit, der zu unterschiedlichen Mängeln wie Schäden an der Bausubstanz, Schimmelbildung und Wärmeverlust führen kann. Für Bauherren ist daher wichtig: Feuchteschutz und Wärmeschutz gehen Hand in Hand.

Baumängel durch Feuchtigkeit

Umfrage in Deutschland zu geplantem Hausbau bis 2020
Laut einer Analyse der AWA (Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse) aus dem Jahr 2020 planen rund 1,7 Millionen Bundesbürger innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre den Bau eines Hauses. Vielen angehenden Bauherren ist jedoch nicht bewusst, dass es im Zuge des Hausbaus durchaus zu Problemen und Rückschlägen kommen kann.

Unzureichender Feuchteschutz oder andere Fehler in der Bauphase begünstigen Feuchtigkeit in den Bauteilen, die zu teuren Bauschäden führen kann. Wie weitreichend dieses Problem ist, zeigt eindringlich eine Studie des Instituts für Bauforschung e.V., die in Zusammenarbeit mit dem Bauherren-Schutzbund e.V. entstanden ist. In dieser Studie listen die Experten die zehn häufigsten Baumängel auf. Bei vielen Mängeln spielt Feuchtigkeit eine wesentliche Rolle, sie kann von außen in das Haus eindringen oder nutzungsbedingt entstehen:

  • Niederschlag
  • baubedingte Restfeuchte (frischer Estrich etc.)
  • Grundwasser
  • Bodenfeuchtigkeit
  • nicht-drückendes Wasser (meist bei stark durchlässigem Erdreich)
  • drückendes Wasser (Hochwasser, Grundwasser, Hangwasser etc.)
  • nutzungsbedingte Feuchtigkeit (Wasserdampf in Küche oder Bad etc.)
  • Tauwasser

Damit es nicht zu feuchtigkeitsbedingten Schäden an Ihrem neuen Zuhause kommt, ist ein umfassender Feuchteschutz unverzichtbar.

Was ist Feuchteschutz?

Dieser Begriff umfasst eine Reihe von baulichen Maßnahmen, die dem Schutz Ihres Hauses dienen. Feuchtigkeit ist eine der Hauptursachen für Bauschäden, jährlich kommt es durch unzureichenden Feuchteschutz zu Schäden in Milliardenhöhe. Nachstehend finden Sie einen kurzen Überblick zu den Folgen und möglichen Bauschäden, die durch Feuchtigkeit entstehen:

  • verminderter Wärmeschutz (feuchte Bauteile besitzen eine höhere Wärmeleitfähigkeit)
  • erhöhter Heizwärmebedarf
  • Schimmelpilzbildung in den Innenräumen
  • Schäden an der Bausubstanz (Gefahr für die Standsicherheit des Hauses)

Anforderungen an den Feuchteschutz

Für einen umfassenden Feuchteschutz sind die Verwendung passender Materialien und die richtige Vorgehensweise wichtig. Zudem sind unterschiedliche Normen zu beachten:

  • DIN 4108: Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden
  • DIN 18195: Bauwerksabdichtungen
  • DIN 4095: Baugrund-Dränung zum Schutz baulicher Anlagen
  • DIN 18531: Abdichtung von Dächern sowie Balkonen, Loggien und Laubengängen
  • DIN 18532: Abdichtung von befahrbaren Verkehrsflächen aus Beton
  • DIN 18533: Abdichtung von erdberührten Bauteilen
  • DIN 18534: Abdichtung von Innenräumen
  • DIN 18535: Abdichtung von Behältern und Becken

Was ist in der Bauphase zu beachten?

In der heutigen Zeit stehen Bauherren vor großen Herausforderungen. Bereits in der Planungsphase sind zahlreiche Anforderungen zu erfüllen, dazu zählen beispielsweise Belüftung, Kühlung, Heizenergieverbrauch sowie ein umfassender Wärme- und Feuchteschutz. Während der Bauphase steht insbesondere der Schutz gegen die aufsteigende Feuchte im Vordergrund. Abhängig von den individuellen Anforderungen kommen unterschiedliche Maßnahmen zur Anwendung. Möglich ist beispielsweise die Anordnung von Horizontal-Sperren auf mehreren Ebenen auf Bodenplatten sowie unter Wänden, um eine Verteilung aufsteigender Feuchtigkeit über Böden und Wände zu verhindern. Hier werden je nach Anforderung unterschiedliche Materialien verwendet. Dazu zählen:

  • EPDM-Profile
  • Folien
  • Bitumen- bzw. Latexmsse
  • Bitumenpappe

Sie sollten bei der Materialauswahl unbedingt darauf achten, dass diese Materialien für den vorgesehenen Einsatzzweck zugelassen sind. Zur Abdichtung des Kellers ist vor der Bauphase genau zu ermitteln, welche Maßnahmen zur Abdichtung und Ableitung erforderlich sind (weiße Wanne oder schwarze Wanne, Drainage). Diese Ermittlung nimmt meist ein versierter Bauingenieur vor. Als Grundlage dient grundsätzlich die DIN-Norm 4095, in vielen Fällen ist zudem ein Bodengutachten erforderlich.

Braune, schwarze oder weiße Wanne?

Um das Haus vor Feuchtigkeit zu schützen, können unterschiedliche Systeme zur Abdichtung gegen Grundwasser, Bodenfeuchte oder Sickerwasser genutzt werden:

Schwarze Wanne:

An der Außenseite des abzudichtenden Gebäudeteils wird eine Bitumen- oder Kunststoffabdichtung angebracht (nach DIN 18195). Die angreifende Feuchtigkeit drückt diese flächige Dichtungshaut gegen die Gebäudewand. Bei dieser Variante handelt es sich um eine Außendichtung und der Einbau hängt stark von der jeweiligen Witterung ab.

Weiße Wanne:

Bei diesem System werden Außenwände und Bodenplatte als geschlossene Wanne aus Beton gefertigt. Dabei handelt es sich um speziellen WU-Beton (wasserundurchlässig) nach den Normen DIN EN 206-1 und DIN 1045-2. Aufgrund der speziellen Konstruktion sind hier keine zusätzlichen Abdichtungen erforderlich. Meist erfolgt aus wirtschaftlichen Gründen eine geschosshohe Herstellung dieser Wanne.

Braune Wanne:

Dieses System kommt ausschließlich bei unterirdischen Konstruktionen zum Einsatz, da bei dieser Variante der Anpressdruck für die abdichtende Wirkung benötigt wird. Es werden Tragkonstruktionen aus WU-Beton sowie spezielle Dichtungsbahnen aus Betonit zum Einsatz. Die Bezeichnung beruht auf der bräunlichen Färbung des hochquellfähigen Tons.

Moderne Baustoffe für optimalen Feuchteschutz

Feuchteschäden durch mangelhaften Feuchteschutz
Ein mangelhafter Feuchteschutz kann zu Schimmel führen. Daher solte Sie beim Hausbau auf moderne Baustoffe achten. Foto: ©Karin & Uwe Annas – stock.adobe.com

Neben der aufsteigenden Feuchte wirken noch weitere Arten auf Ihr Zuhause ein, dazu zählen beispielsweise Spritzwasser, Schlagregen, Tauwasserniederschlag und Wasserdampfkondensation. Eine feuchtebeständige Fassade ist für einen optimalen Feuchteschutz unerlässlich, damit es nicht zu unschöner Algenbildung und hohen Heizkosten kommt. Auch hier spielt dabei das Austrocknungsverhalten der verwendeten Baustoffe eine wichtige Rolle.

In bewohnten Räumen lässt sich Feuchtigkeit nie vollständig vermeiden, da sie auch nutzungsbedingt durch die Bewohner eines Hauses entsteht und auf die Bauteile einwirkt. Ein umfassender Feuchteschutz beginnt daher bereits bei der Auswahl der richtigen Baustoffe mit Blick auf das jeweilige Austrocknungsverhalten. Wenn Sie in der Bauphase in hohem Maße trocken zu verarbeitende Baustoffe verwenden, ist die Baufeuchte bereits ab Beginn deutlich geringer. Der Hersteller Knauf Gips KG stellt auf seiner Webseite weitere Informationen zum Thema Feuchteschutz zur Verfügung. Bei Bedarf können Sie hier auch die praktische Handwerker-Suche nutzen und einen versierten Fachmann in Ihrer Nähe finden.

Fazit: Feuchteschutz für ein gemütliches Zuhause

Ohne umfassenden Schutz vor Feuchtigkeit kommt es früher oder später nahezu zwangsläufig zu Bauschäden, Schimmelbildung oder höheren Heizkosten. Dies lässt sich mit den richtigen Maßnahmen jedoch weitgehend vermeiden. Achten Sie daher bereits in der Planungsphase auf einen umfassenden Feuchte- und Wärmeschutz.

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