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Baufinanzierung in Zeiten steigender Zinsen – mit der richtigen Strategie zum Traumhaus

Baufinanzierung in Zeiten steigender Zinsen
Baufinanzierung in Zeiten steigender Zinsen Foto: @ vlerijse / depositphotos.com

Mit steigenden Zinsen kann es schwieriger werden, sich den Traum vom eigenen Haus mit einer Baufinanzierung zu erfüllen. Doch die Traumhaus-Blase muss nicht zerplatzen, denn die richtige Vorbereitung könnte das Wunschdarlehen schon bald kostengünstig bereitstehen.

Mit diesen 5 Tipps günstig(er) in die eigenen vier Wände

Die letzten Jahre waren für (angehende) Bauherren zinstechnisch ein Paradies. Banken spendierten auch Darlehen in üppiger Höhe zu vergleichsweisen attraktiven Konditionen, sodass der Traum vom Haus schneller als gedacht in Erfüllung gehen konnte.

Durch die Anhebung der Leitzinsen und der angespannten gesamtwirtschaftlichen Lage hingegen haben sich auch die Zinssätze deutlich erhöht. Für viele droht damit die Traumhaus-Blase zu platzen, denn sie können sich Ihre Wunschkredite kaum noch leisten. Wer jedoch strategisch ans Werk geht und sich gut organisiert, könnte noch attraktive Darlehen finden.

1. Mindestens drei Vergleichsangebote einholen

Auch Banken und Sparkassen stehen im Wettbewerb zueinander und versuchen nicht nur mit ihren Serviceleistungen, sondern vor allem mit günstigen Zinsen zu punkten. Diese Chance sollten sich Darlehensinteressenten zu Nutze machen und mindestens drei Angebote für Baufinanzierung und Co. miteinander vergleichen (zur Website dafür geht es beispielsweise hier). Dabei wird schnell klar, wie viel Sparpotenzial wirklich in den einzelnen Angeboten steckt.

2. Das monatliche Haushaltsbudget bestimmt die Traumhausgröße

Mehr als 200 m² Wohnfläche, ein großzügiger Garten, Sauna, Pool und andere Annehmlichkeiten – die Wünsche für die Traumimmobilie sind ohne Blick auf den Geldbeutel häufig äußerst großzügig. Doch die Realität bestimmt, wie viel Platz die Immobilie tatsächlich haben könnte.

Um eine solide Finanzierungsbasis zu haben und die monatliche Belastung durch eine Kreditrate zuverlässig über mehrere Jahre und Jahrzehnte zurückzahlen zu können, ist genaue Planung erforderlich. Wie hoch sind die monatlichen Einnahmen generell? Welche Ausgaben müssen ohne Darlehen in jedem Fall getilgt werden? Mit monatlichen Einnahmen von 3.000 Euro und Ausgaben von 2.000 Euro könnte beispielsweise eine Kreditrate von circa 500 Euro getätigt werden. Mit einer Laufzeit von 30 Jahren würde das einen Gesamtfinanzierungsbetrag von 180.000 Euro bedeuten.

Wünschen sich angehende Bauherren in diesem Beispiel eine monatliche Kreditbelastung von 1.000 Euro, würde sie ohne fehlende Sicherheiten auf Ablehnung stoßen. Grund hierfür ist der mangelnde monatliche Puffer, denn auch bei einem Haus fallen Nebenkosten an.

Tipp: Bei der Vorbereitung auf die Darlehensanfrage hilft es auch, die aktuelle Bonität zu kennen. Ein Einblick in die bei der SCHUFA gespeicherten Daten hilft, mögliche Falschinformationen bzw. veraltete Angaben vor der Darlehensanfrage bereinigen zu lassen.

3. Sicherheiten können Kosten für Darlehen reduzieren

Banken und Sparkassen möchten das Ausfallrisiko eines langfristigen Darlehens so gut wie möglich abgesichert wissen. Wer einen Immobilienkredit abschließt, muss bei geringer Bonität mit höheren Kostenbelastungen rechnen. Zur Reduzierung der Zinsen bzw. Gebühren können weitere Darlehensnehmer oder andere Sicherheiten wie Immobilien, Sparguthaben usw. beitragen. Je geringer das Risiko für die Bank, desto kostengünstiger wird das Darlehen.

Auch die sogenannte Muskelhypothek kann als Sicherheit bzw. Eigenkapital in das Finanzierungsvorhaben eingebracht werden. Darunter verstehen Experten einen Eigenanteil, den künftige Immobilienbesitzer durch Eigenleistungen wie Malerarbeiten und Co. in und am Haus einbringen. Banken und Sparkassen akzeptieren dabei eine Quote von ca. fünf Prozent bis 15 Prozent. Auch dieser Beitrag hilft, die eigentliche Darlehenssumme und damit die Gesamtkosten für den Kredit zu reduzieren.

Damit die Muskelhypothek jedoch anerkannt wird, müssen fachliche Qualifikationen erbracht werden. Wer als Handwerker arbeitet oder in Familie/Freundeskreis ausgebildete Fachkräfte hat, kann diese Leistungen als Eigenkapital in das Finanzierungsvorhaben einbringen. Häufig beschränken Banken die Summe allerdings auf 30.000 Euro.

4. Finanzierungsprodukte mischen

Finanzierungsprodukte mischen
Es kann sich lohnen, Finanzierungsprodukte zu mischen. Lassen Sie sich dazu ausführlich beraten Foto: @ Zozereblola / depositphotos.com

Abhängig von der gewünschten Finanzierungsform und Laufzeit kann es sich lohnen, mehrere Finanzprodukte miteinander zu kombinieren. Ein Bausparvertrag eignet sich beispielsweise als Anschlussfinanzierung, wenn er frühzeitig geplant und mit einer Versicherung gegen steigende Zinsen versehen wurde. Die erste Finanzierung läuft beispielsweise günstigen Konditionen für zehn oder 15 Jahre. Durch die begrenzte Laufzeit und den noch offenen Betrag am Ende sichern sich Kreditnehmer günstige Konditionen. Bei Vertragsabschluss kann es helfen, gleichzeitig einen Bausparvertrag abzuschließen. Das ist bis zu 15 Jahre vor der eigentlichen Zuteilung möglich und hilft bei der langfristigen Planungssicherheit.

Beim Bausparvertrag können sich Inhaber sogar gegen steigende Marktzinsen absichern und schon beim Abschluss den Zinssatz für die Anschlussfinanzierung bestimmen. Ein weiterer Vorteil: Im Vergleich zum Forwarddarlehen gibt es beim Bausparvertrag keine Abnahmepflicht, sobald der Vertrag zuteilungsreif ist.

5. Möglichst viele staatliche Förderung nutzen, um Darlehensbedarf zu reduzieren

Viele Bauherren bzw. Immobilienkäufer werden durch die Bundesregierung unterstützt, wenn sie in Wohneigentum investieren. Hierfür stehen vor allem durch die KfW verschiedene Förderprogramme zur Verfügung. Wer eine Bestandsimmobilie erwirbt und diese nach energetischen Gesichtspunkten saniert, erhält beispielsweise einen Zuschuss in Form besonders günstiger Kreditkonditionen für den Einbau von Solaranlagen und Co.

Auch der Neubau eines Eigenheimes wird durch attraktive Darlehensmöglichkeiten unterstützt. Bevor sich Immobilienbesitzer den Traum der eigenen vier Wände erfüllen und ein Darlehen bei Banken und Sparkassen aufnehmen wollen, sollten sie unbedingt die aktuellen (regionalen) Fördermöglichkeiten überprüfen. Je weniger Geld von Banken und Sparkassen zu teuren Zinskonditionen geliehen werden muss, desto leichter fällt die Realisierung des Wunsches.

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