Leider ist bei konventionellen Fensterelementen für Einbrecher der erforderliche Gewaltaufwand nur relativ gering. Mit einem größeren Schraubendreher oder einem einfachen Stemmeisen können die meisten Fenster sehr schnell aufgehebelt werden. Fensterhersteller bieten bereits gegen einen geringen Aufpreis Aushebelsicherungen für Fenster und Türen an, die ein einfaches Aufhebeln behindern.
Bei Einbrechern beliebt ist das „Glasstechen“. Hierbei wird meist ein Schraubenzieher unmittelbar im Bereich der Fensterverriegelung am Glasrand angesetzt und durch das Glas gestoßen. Die Scheiben werden dann mittels Hebelarm nach innen gedrückt, bis der Griff zum Beschlag erreichbar ist. Am Markt erhältliche Kunststofffolien, die auf die Scheiben aufgebracht werden können, bringt keine reale Verbesserung. Durch Austausch der Fensterscheiben können bestehende Fenster meist mit einer einbruchhemmenden Verglasung aufgerüstet werden. Sollte eine solche Umrüstung nicht möglich sein, so empfiehlt sich hier die Erneuerung des gesamten Fensterelementes.
Ebenso wie Nebeneingangstüren sollten Haustüren mit einer Mehrfachverriegelung ausgestattet sein. Für ältere Haus- oder Wohnungszugangstüren bietet sich kostengünstig eine Aufrüstung mit einer Vorhängekette oder einem stabilen Türriegel an.
Widerstandsklassen beachten
Für Einbrecher ist maßgebend, wie schnell sie ins Gebäude eindringen können. Erfahrungen zeigen, dass sie den Einbruchsversuch wahrscheinlich abbrechen, wenn er ihnen nicht innerhalb von 3 bis 5 Minuten gelungen ist. Beim Neubau oder bei der Umrüstung von Fenster und Türen sollte deshalb auf die „Widerstands-Klasse“ geachtet werden. In der technischen Norm werden Widerstandsklassen, Widerstandszeiten – das ist die Zeit, die ein Produkt einem Einbruch standhält -, Tätertypen und die Vorgehensweise definiert. Die Widerstandsklassen werden seit September 2011 mit „RC“ für „resistance class“ bezeichnet. Eine gute Wahl trifft, wer Produkte mit Widerstandsklasse RC 2N oder besser einbaut. (siehe Tabelle)