Türen

Neue Haustür einbauen: So klappt es!

Ein Haus mit einer modernen Haustür
Die Haustür ist die Visitenkarte eines Hauses Foto: © schulzfoto - stock.adobe.com

Die Haustür gilt als Visitenkarte eines jeden Hauses. Sie ist das erste wichtige Detail, welches Besucher, Passanten und natürlich die Bewohner der Immobilie wahrnehmen. Genau deshalb ist es wichtig, dass der Einbau einer Tür beim Hausbau oder im Zuge einer Modernisierung genau durchdacht wird.

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Das sollten Sie vor dem Einbau der Tür bedenken

In einem ersten Schritt sollten Sie den Arbeitsbereich genau prüfen – vor allem hinsichtlich der exakten Maße. Vermessen Sie die Maße der Wandöffnung mit einem Maßband und gehen Sie hierbei sehr gründlich vor. Es geht hier nicht nur um die Breite, sondern auch um die Höhe der Öffnung, welche von der Oberkante des Bodens bis zur Unterkante des Türsturzes reicht.

Der Anschlag sowie die Richtung, in welche die Tür geöffnet wird, spielt ebenfalls eine große Rolle. Handelt es sich um einen Linksanschlag, werden die Türbänder auf dieser Seite angebracht und umgekehrt. Man geht bei dieser Angabe stets von dem Zimmer aus, in welcher die Tür geöffnet wird. Stehen Sie vor einer verschlossenen Tür und die Bänder befinden sich auf der linken Seite, gilt die DIN links. Rechts gilt natürlich die gleiche Regel.

Werkzeuge und Materialien

Wichtig ist auch, dass Sie über das richtige Werkzeug für den Einbau der neuen Tür verfügen. Viele davon gehören zur Werkzeug-Grundausstattung eines Immobilienbesitzers. Gehen Sie sicher, dass Sie einen Hammer, einen Meißel, eine Wasserwaage und einen Türfutterspreizer besitzen. Alternativ können Sie sich die Werkzeuge auch ausleihen.

Des Weiteren werden Sie unter anderem Malervlies, Silikon, ein Cuttermesser, Rahmendübel, Kunststoffkeile, ein Montagekissen als Alternative und eventuell einen Schlagbohrer sowie einen Akkuschrauber benötigen. Achten Sie darauf, dass Sie verschiedene Aufsätze für den Bohrer haben, damit Sie im Zweifel wechseln können.

Eine Haustür kaufen – dieser Kriterien sind wichtig

Neben den oben genannten Werkzeugen brauchen Sie natürlich auch eine passende Tür. Sind Sie sich unsicher, welche Haustür für Ihr Bauvorhaben die Richtige ist, sollten Sie den Rat eines Experten einholen.

Die Optik sollte zur Fassade des Hauses passen und perfekt mit den Fenstern harmonieren. Bedenken Sie auch, dass die Haustür quasi der Mittelpunkt eines kleinen Vorgartens werden wird. Soll der Garten eher romantisch gestaltet werden, passt eine moderne Tür hier zum Beispiel weniger gut. Ideal ist es, wenn Sie sich schon im Vorfeld von den verschiedenen Designs inspirieren lassen. Gute Quellen für Anregungen sind z.B. Pinterest oder die Webseite von Baumärkten. So finden Sie ein breites Angebot auf toom.de.

Haustüren
Die Qual der Wahl – welche Haustür ist die Richtige? Foto: ©hati – stock.adobe.com

Nicht nur die Optik ist bei der Auswahl der richtigen Haustür entscheidend, sondern auch ein zeitgemäßer Wärmeschutz. Über die Türen und Fenster kann viel Wärme verloren gehen. Achten Sie darauf, dass die Tür gut isoliert, kann das den Wohnkomfort verbessern und bares Geld in Form von Heizkosten sparen.

Neben dem Wärmeschutz spielt der Einbruchschutz eine große Rolle – und das nicht nur wegen einer möglichen Förderung. Die neue Tür darf keinesfalls aus dünnwandigem Material bestehen, welches sich leicht einschlagen oder anderweitig manipulieren lässt. Zudem sollte sie möglichst ein Sicherheitsschloss mitbringen, welches viele Einbrecher abschreckt, weil das Knacken des Schlosses viel zu aufwändig wäre.

Die alte Tür erfolgreich ausbauen

Nehmen Sie das Türblatt vorsichtig aus den Schanieren, indem Sie es nach oben heben. Zersägen Sie anschließend die Zarge. Danach nehmen Sie alle noch verbleibenden Schrauben der Halterung aus der Wand. Es kann natürlich passieren, dass Sie während dieses Schrittes die Wand zerkratzen oder anderweitig beschädigen. Zudem stecken die Befestigungen der alten Tür noch so fest im Gemäuer, dass Sie diese mit einem Hammer oder einem Meißel herausnehmen müssen. Machen Sie sich trotzdem keine Gedanken über eventuell entstandene Löcher. Diese lassen sich mit einfachem Putzmörtel stopfen. Mischen Sie sogenannten Schnellbinder bei, wenn Sie gerne möchten, dass das Material sehr schnell trocknet und die neue Tür zeitnah installiert werden kann.

Die neue Tür vorbereiten

Wenn Sie die neue Haustür bereits angeschafft haben, dann kontrollieren Sie diese gründlich auf mögliche Beschädigungen. Häufig kommt es vor, dass während des Transports oder im Zuge der Herstellung kleine Macken entstanden sind, die sich in der Regel einfach beheben lassen. Denken Sie daran, beide Seiten zu prüfen und setzen Sie hierbei auf Tageslicht. Wurde die neue Tür erst einmal angebracht, wird man jede Macke sofort sehen.

Handelt es sich um eine Tür aus Holz, müssen Sie diese eventuell vor der Montage streichen. Infrage kommen diverser Schutzlasuren oder einfacher Lack. Meistens sprechen die Hersteller einer Empfehlung aus, welche sich am konkreten Material bzw. an der Holzart orientiert. Fragen Sie beim Hersteller oder beim Händler nach, wenn Sie unsicher sind, welcher Lasur bzw. welchen Lack Sie nutzen sollen.

Sofern Sie die Tür lackieren, muss der Lack vollständig getrocknet sein, bevor die Tür eingebaut wird. Stellen Sie Tür deshalb vor dem Lackieren an einen sauberen und trockenen Ort, damit Sie nach der Trocknung wirklich einwandfrei aussieht. Kalkulieren Sie sowohl die Zeit für das Streichen als auch die zusätzliche Zeit zum Trocknenlassen von Anfang an ein. Dann passiert es auch nicht, dass Sie die alte Tür zu früh herausnehmen und am Ende gar keine Tür mehr haben.

So wird die Haustür eingebaut – Blendrahmen vorbereiten, Rahmen einbauen

In einem ersten Schritt wird der Blendrahmen vorbereitet. Manche Rahmen weisen keine vorgebohrten Löcher für die Schrauben zur Befestigung auf. In dem Fall müssen Sie selbst Löcher bohren, die ungefähr 10 Zentimeter von den oberen bzw. unteren Ecken entfernt sind. Im Anstand von rund 50 Zentimetern folgen dann weitere Löcher, bis die ganze Längsseite Löcher in diesem Abstand aufweist.

Im nächsten Schritt wird der Blendrahmen mit einem speziellen Dichtband beklebt. Achten Sie auch bei diesem Schritt auf die konkreten Angaben des Herstellers.

Danach bauen Sie den Türrahmen ein. Markieren Sie dazu zuerst die gewünschte Position und gehen Sie sicher, dass hierbei keine Fehler unterlaufen. Danach richten Sie den Türrahmen aus und befestigen diesen mithilfe von speziellen Keilen. Anschließend bringen Sie die Löcher für die Befestigung in die Wand ein. Bohren Sie nicht nur die Löcher auf der Seite des Türbandes, sondern auch die auf der untere Schlossseite und die Löcher für die Schwelle. Welche Dübel und Schrauben benötigt werden, hängt vom Material und von dem Türmodell ab.

Unterfütterung, Türzarge und Laibung

Legen Sie das Zargenelement in einer runden U-Form aus. Verschrauben oder verleimen Sie anschließend die Eckverbindungen und reinigen Sie die so befestigte Zarge. Überstände oder unerwünschte Unebenheiten werden mit dem Meißel entfernt.

Die Zarge wird mit Keilen fixiert und mithilfe der Wasserwaage ausgerichtet. Prüfen und justieren Sie genau, denn an dieser Stelle entstandene Fehler lassen sich später nicht mehr so leicht ausgleichen. Setzen Sie zum Schluss den Türfutterspreizer an und klemmen Sie Holzbretter dazwischen. Hängen die das neue Türblatt lose ein, um zu prüfen, ob es sich leichtgängig bewegt, nirgends anstößt und gerade hängt.

Die Unterfütterung der Türschwelle ist der nächste logische Schritt. Unterfüttern Sie die Türschwelle zum Beispiel mit Estrich aus Beton. Bereits bevor der Estrich antrocknet, sollten Sie den Überschuss gründlich entfernen – aber nicht zu viel Material abtragen! Erst wenn die Unterfütterung vollständig getrocknet ist, wird die neue Tür fest montiert.

Die Türlaibung wird verputzt, indem Sie Temperaturmörtel einbringen. Mit diesem wird der Spalt zwischen der Zarge und der Labung ausgefüllt. Ist der Schaum getrocknet, können Sie überstehendes Material mit einem Cuttermesser gründlich entfernen. Danach wird das Ganze mit Acryl aus einer geeigneten Kartusche abgedichtet.

Neue Tür einhängen und Beschläge montieren

Das Türblatt hängen Sie am besten mit einem Helfer zusammen ein. Schrauben Sie danach den Türgriff, die Klinke und die Rosetten zum Abdecken an. Achten Sie darauf, dass alle Elemente sicher und fest sitzen, um Risiken zu minimieren und den Komfort zu erhöhen.

FAQ

Ist es sinnvoller, die Tür selbst einzubauen oder sollten lieber Profis ans Werk?

Das kommt auf den einzelnen Fall an. Wer sich mit der Materie auseinandersetzt, handwerklich geübt ist und die passende Werkzeuge besitzt, kann die Tür guten Gewissen selbst ein- sowie ausbauen. Das spart Kosten. Bestehen allerdings Zweifel an der Qualität der durch den Laien ausgeführte Arbeiten, sollten Sie sich lieber auf Profis verlassen. Dann sparen Sie am Ende zwar kein Geld, aber jede Menge Zeit und Nerven.

Was kostet der Einbau einer Haustür im Schnitt?

Die Kosten hängen davon ab, ob Sie die Tür selbst einbauen oder einbauen lassen. Zudem kosten Türen aus einem sehr hochwertigen Material und von renommierten Marken mehr als günstige Varianten. Rechnen müssen Sie mindestens mit Kosten zwischen 800 und rund 5000 Euro.

Gibt es derzeit staatliche Fördermittel für den Einbau einer neuen Haustür?

Wird die Haustür energieeffizient erneuert, gibt es aus dem Förderprogramm 430 einen Zuschuss durch die KfW-Bank in der Höhe von 20 Prozent. Alternativ dazu können Sie sich für den sogenannten Zuschuss für Einbruchschutz entscheiden. Handelt es sich um eine Investition bis zu 1000 Euro, beträgt der Zuschuss erneut 20 Prozent. Technische Mindestanforderungen müssen in beiden Fällen erfüllt werden. Welche das sind, sollten Sie vorab im Detail in Erfahrung bringen.

Tipp: Erfahren Sie mehr über staatliche Förderungen beim Hausbau und Immobilienerwerb

Fazit

Die Wahl der Haustür muss ebenso wie das Vorgehen beim Einbau gut durchdacht sein. Wer sich ausführlich informiert, profitiert nach dem Einbau der neuen Tür langfristig.

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