Entscheiden Sie sich für den Hausbau, machen die eigentlichen Baukosten im Durchschnitt etwa 60 Prozent der Gesamtkosten aus. Der Rest entfällt auf die Grundstückskosten, Planungskosten, Kosten für die Baubegleitung und Baunebenkosten.
1. Kosten für das Grundstück
Wie viel Geld Sie für den Erwerb eines Grundstücks einplanen müssen, hängt in erster Linie von der Lage ab. Im bundesweiten Durchschnitt kostet ein Grundstück mit einer Fläche von 850 Quadratmetern etwa 90.000 Euro. Abhängig von der Region können die Preise jedoch stark variieren. Eine Orientierungshilfe bieten die Bodenrichtwerte für Ihre Region.
2. Planungskosten
Möchten Sie ein Haus bauen, muss dieses zunächst geplant werden. Sie können damit einen Architekten beauftragen oder die Planung von der Baugesellschaft durchführen lassen, die auch für den anschließenden Bau des Hauses verantwortlich ist. Mit Hilfe eines Architekten können Sie Ihr Eigenheim komplett individuell gestalten. So viel Individualität hat jedoch ihren Preis. Die Honorare für Architekten sind in der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) festgeschrieben und richten sich nach zwei Faktoren:
- dem Umfang des Bauprojekts
- der Höhe der anrechenbaren Kosten
Insgesamt macht das Architektenhonorar bei Vollbeauftragung etwa zehn bis 15 Prozent der Gesamtkosten für die Immobilie aus.
An Planungskosten sparen können Sie, wenn Sie sich für ein Fertighaus eines Bauträgers entscheiden. Das erlaubt zwar nicht dasselbe Maß an Individualisierung, ist aber wesentlich günstiger.
3. Baukosten
Die eigentlichen Baukosten beinhalten die Kosten für den Rohbau, für den Innenausbau und für die Gestaltung der Außenanlagen. Die Kosten für einen Rohbau liegen in Deutschland bei knapp über 500 Euro pro Quadratmeter. Wie teuer Ihr Haus tatsächlich wird, hängt dabei in erster Linie von der Bauweise ab. Fertighäuser sind günstiger als Häuser in Massivbauweise.
Steht der Rohbau, geht es an den Innenausbau. Je nach gewünschter Ausstattung fallen durchschnittlich zwischen 400 und 800 Euro pro Quadratmeter an. Der nächste Schritt besteht in der Gestaltung der Außenanlagen. Schließlich möchten Sie rund um Ihr Haus auch einen schönen Garten genießen, eventuell eine Garage oder einen Carport bauen oder einen Teich anlegen. Für Gartengestaltung und Terrasse sollten Sie bis zu 250 Euro pro Quadratmeter einplanen, der Bau einer Garage kann noch einmal bis zu 20.000 Euro kosten.
Im bundesweiten Durchschnitt liegen die Baukosten für ein Einfamilienhaus bei 1.300 Euro pro Quadratmeter.
4. Baubegleitung
Die meisten privaten Bauherren haben wenig Erfahrung mit dem Hausbau. Entsprechend schwer fällt es ihnen, Angebote objektiv zu beurteilen oder Baumängel rechtzeitig festzustellen. Aus diesem Grund ist eine professionelle Baubegleitung sinnvoll. Ein Baubegleiter prüft die Angebote verschiedener Baufirmen, berät Sie hinsichtlich Energieeffizienz und Wärmedämmung und führt während der Bauphase eine laufende Qualitätskontrolle durch. Die Kosten richten sich danach, wie häufig Sie derartige Baukontrollen beauftragen. Für vier bis acht Baukontrollen können Sie mit etwa 2.500 bis 5.000 Euro rechnen. Für ein schriftliches Gutachten fallen weitere Kosten von etwa 40 Euro pro Seite an.
Qualifizierte Sachverständige finden Sie zum Beispiel über den TÜV oder beim Bauherren-Schutzbund. Um einen Baugutachter des Bauherren-Schutzbunds zu beauftragen, müssen Sie Mitglied werden. Die Aufnahmegebühr beträgt 52 Euro, der Monatsbeitrag 11 Euro.
5. Baunebenkosten
Zu den Baunebenkosten gehören alle Posten, die zusätzlich zu den reinen Grundstücks- und Baukosten anfallen. Folgende Kostenpunkte gehören dazu:
- Maklerprovision, wenn Sie einen Makler mit der Suche nach einem Grundstück beauftragen: 3 bis 7 Prozent des Grundstückspreises
- Bauvertragsprüfung durch einen Anwalt: etwa 0,4 bis 0,9 Prozent der Baukosten
- die Baugenehmigung, die Sie beim zuständigen Bauamt beantragen: etwa 0,2 bis 0,7 Prozent der Baukosten. Zusätzlich können Kosten für die einzureichenden Unterlagen anfallen.
- Prüfstatiker: etwa 1000 Euro
- Aushub des Erdreichs: abhängig von der Beschaffenheit des Untergrunds, ab 18 Euro pro Kubikmeter
Insgesamt betragen die Baunebenkosten etwa 10 bis 15 Prozent der Baukosten.
6. Erschließungskosten
Wurde Ihr Grundstück noch nicht erschlossen, kommen noch Kosten für die Vermessung, ein Bodengutachten und die Erschließung von Hausanschlüssen hinzu. Für die Vermessung sollten Sie mindestens 2.500 Euro einplanen. Die Kosten für ein Bodengutachten liegen im Mittel zwischen 0,3 und 0,5 Prozent der Baukosten. Die Preise für den Anschluss an die Trinkwasser-, Strom- und Gasversorgung sowie an die Kanalisation sind vom Aufwand und vom Materialeinsatz abhängig und schwanken daher stark. Kosten von 10.000 bis 16.000 Euro sind realistisch.
7. Versicherungen
Als Bauherr sollten Sie nicht vergessen, die nötigen Versicherungen abzuschließen. Die Bauherrenhaftpflicht haftet bei Personen- und Sachschäden, die aufgrund der Bauarbeiten geschehen. Die Kosten liegen zwischen 80 und 300 Euro pro Jahr und können von der Steuer abgesetzt werden.
Die Bauleistungsversicherung sicher Bauherren, Bauträger und Bauunternehmer vor unvorhergesehenen Schäden während der Bauphase ab, etwa durch Sturm, Überschwemmung oder Vandalismus . Die Kosten betragen im Durchschnitt zwischen 0,1 und 0,4 Prozent der Bausumme.