Kamin - Gemütlichkeit mit Feuer und Flamme
Kamin - Gemütlichkeit mit Feuer und Flamme Foto: ©Dariusz Jarzabek - stock.adobe.com

Kamine – Gemütlichkeit mit Feuer & Flamme

An einem kalten Winterabend ist ein Kamin oder Ofen der reizvolle Mittelpunkt eines Hauses an dem sich die Familie zum gemütlichen Beisammensein trifft. Er schafft nicht nur eine romantische Stimmung, sondern entlastet vor allem in Übergangszeiten die Heizung. Das ist ökologisch sinnvoll und macht deutlich unabhängiger von fossilen Brennstoffen.

Ihr Weg zum Kamin

Innovative Verbrennungstechniken beim Kaminofen sollten unter der Maxime der Umweltverträglichkeit und Effizienz im Umgang mit dem Brennstoff Holz stehen. Foto: djd/HARK GmbH & Co. KG
Innovative Verbrennungstechniken beim Kaminofen sollten unter der Maxime der Umweltverträglichkeit und Effizienz im Umgang mit dem Brennstoff Holz stehen. Foto: djd/HARK GmbH & Co. KG

Schon heute lodern über 10 Millionen Kaminfeuer in Deutschland und damit gehört ein Kamin- oder Kachelofen zu den Top Ten-Wünschen der Bauherren für ihr neues Eigenheim. Doch wie die Haustypen ist auch die Auswahl an Kaminöfen fast unüberschaubar. Es gibt sie in unterschiedlichsten Varianten, Formen und Farben und sie erfüllen verschiedene Nutzungsanforderungen.

Erster Ansprechpartner für alle Hausbesitzer, die sich den Traum vom eigenen Kamin erfüllen möchten, ist der Ofen- und Luftheizungsbaufachbetrieb. Hier wird umfassend und unverbindlich über alle Möglichkeiten einer individuellen Gestaltung informiert, gleichzeitig kann der Fachmann prüfen, ob und wo im Eigenheim der Einbau eines Heizkamins sinnvoll und möglich ist. Idealerweise sollte der Einbau schon mit Beginn der Planung des Hauses berücksichtigt werden. Kamine und Öfen sind relevante Bausteine für das Gesamtenergiekonzept des Hauses und es müssen vielfältige Umwelt- und Sicherheitsvorschriften beachtet werden.

Achtung

In einigen Städten und Gemeinden gibt es ein Verbot für Kleinfeuerungsanlagen, so dass ein Einbau eines Kamins nicht möglich ist. Bitte informieren Sie sich vorab.

Für die Planung ist es zwingend erforderlich zu bestimmen, wo die neue Feuerstelle entstehen soll. Das ist für den Platz des Schornsteins relevant, über den die Rauchgase abgeleitet werden. Soll der Kamin wasserführend sein, per Pellets oder Gas versorgt werden, müssen auch die Versorgungsleitungen berücksichtigt werden. Auch die Lage des Ofens im Raum ist enorm wichtig. Bei einer Lage im Zentrum des Grundrisses sind die Einschränkungen der Gestaltungsfreiheit größer als bei der Anordnung an einer Außenwand. Diese Einschränkungen betreffen in der Regel auch die darüber liegenden Geschosse.

BU: Kachelofen-Heizeinsatz mit „Durchblick“: So wird das Feuer zum Raumteiler. Foto: Leda Werk/akz-o
BU: Kachelofen-Heizeinsatz mit „Durchblick“: So wird das Feuer zum Raumteiler. Foto: Leda Werk/akz-o

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Der richtige Ofentyp des Kamins

Der ASMARA von Hase Kaminofenbau: Ausgezeichnet mit dem iF DESIGN GOLD AWARD 2015 Foto: Hase
Der ASMARA von Hase Kaminofenbau: Ausgezeichnet mit dem iF DESIGN GOLD AWARD 2015 Foto: Hase

Auch der Ofentyp ist von entscheidender Bedeutung und variiert je nach Einbausituation. Während im Altbau eine vollständige Wärmestrahlung in den Raum gewünscht ist, kann in einem Neubau eine zu hohe Heizleistung zur Überhitzung des Raumes führen. Um das zu vermeiden, bietet sich auch ein wasserführende Kamin an. Dabei wird ein Teil der Wärme in den Heizwasserkreislauf der häuslichen Zentralheizung eingespeist. Neue Häuser benötigen in der Regel für einen raumluftunabhängigen Betrieb einen externen Luftanschluss, damit sich der Kaminofen die Verbrennungsluft von draußen holen kann.

Für Niedrigenergiehäuser kann sich der Einbau eines Kachelofens lohnen. Kleinkachelöfen haben eine niedrigere Heizleistung. Ein gemauert Grundofen ist dagegen sehr groß und gibt die Wärme über die Speichermasse langsam und gleichmäßig ab. Die Steuerung der Wärmeabgabe ist dadurch sehr träge, aber dafür muss der Grundofen nur einmal am Tag befeuert werden. Eine weitere Variante ist ein Warmluftofen, bei dem die Raumluft als Energieträger unmittelbar genutzt wird. Dieser Ofentyp verteilt die Wärme über Warmluftschächte und kann so auch mehrere Räume auf verschiedenen Etagen versorgen.

Für die Planung eines Kamins sollte immer ein Fachmann hinzugezogen werden. Dieser kann auch über das Raumvolumen den notwendigen Wärmebedarf berechnen. Grundsätzlich muss bei der Planung der Schornsteinfeger mit einbezogen werden. Seit 2010 ist zudem ein Beratungsgespräch durch den Schornsteinfeger zum richtigen und emissionsreduzierten Heizen mit Holz gesetzlich vorgeschrieben. Der Schornsteinfeger weiß, welche Sicherheitsabstände zu Wänden und brennbaren Bauteilen einzuhalten sind. Auch die Bodenschutzplatte muss die richtige Größe haben und bei Wanddurchbrüchen müssen Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden.

5 Entscheidungen für den richtigen Kaminofen

  1. Wie oft möchten Sie den Ofen benutzen?
  2. Wie groß ist der Raum, in dem der Kaminofen stehen soll? Sollen mehrere Räume mit Wärme versorgt werden und ist ein wasserführender Kamin geplant?
  3. Welchen Brennstoff möchten Sie verheizen? Berücksichtigen Sie dabei, welche Lagermöglichkeiten Sie haben.
  4. Neubau oder Altbau? Ist eine gute Dämmung vorhanden, sollte die Heizleistung entsprechend angepasst sein
  5. Raumluftabhängiges und Raumluftunabhängiges System - das hängt vom Typ des Ofens und der Dichtigkeit der Hauses ab

Eine Baugenehmigung brauchen Sie für die Aufstellung eines Kaminofens nicht, jedoch die Zustimmung des Bezirksschornsteinfegers. Nach dem Anschluss des Kamins nimmt dieser auch die erforderliche Gebrauchsabnahme vor. Danach kommt er zweimal im Jahr zur Reinigung und Überprüfung vorbei.

Mit einem Kaminofen werten Sie Ihr Haus deutlich auf und können vom Herbst bis Frühjahr eine romantische Lagerfeuer-Atmosphäre ins Wohnzimmer zaubern. Doch Sie haben die Qual der Wahl und sollten schon bei der Hausbauplanung den Kamin berücksichtigen.

VPB rät: Fristen im Feuerstättenbescheid ernst nehmen!

Seit 1. Januar 2013 können Hausbesitzer einen freien Schornsteinfeger mit dem Kehren und Messen ihrer Heizungen, Kamine und Öfen beauftragen. Grundlage der Aufträge ist der sogenannte Feuerstättenbescheid, den der Bezirksschornsteinfeger ausstellt. In diesem Bescheid, einem amtlichen Dokument, steht genau, wann welche Kehr-, Mess- und Prüfarbeiten an der Liegenschaft erledigt werden müssen. Es ist Sache des Hausbesitzers, die Aufträge zu erteilen und die Ergebnisse anschließend dem Bezirksschornsteinfeger schriftlich nachzuweisen. Der Verband Privater Bauherren (VPB) rät dazu, diese Aufgaben ernst zu nehmen und die Fristen einzuhalten, sonst kann es unangenehme Konsequenzen geben. Quelle: VPB

Brennstoffe für Kamine & Co

Wer alles über Kaminöfen wissen möchte, wird umfassend im neuen Online-Lexikon von Oranier informiert. Von A wie „Anfeuern“ bis Z wie „Zündung“ finden sich auf www.oranier.com. mehr als 500 Suchbegriffe rund um das Heizen mit Kamin- und Pelletöfen. Foto: Oranier/akz-o
Wer alles über Kaminöfen wissen möchte, wird umfassend im neuen Online-Lexikon von Oranier informiert. Von A wie „Anfeuern“ bis Z wie „Zündung“ finden sich auf www.oranier.com. mehr als 500 Suchbegriffe rund um das Heizen mit Kamin- und Pelletöfen. Foto: Oranier/akz-o

Schon bei Auswahl des Kaminofen legt man fest, welche Brennstoffen zukünftig verwendet werden. Je mehr Brennstoffe für den Ofen zugelassen sind, desto flexibler kann man ihn auch verwenden. Zu beachten ist, dass bei Verwendung von Kaminbriketts der Ofen auch mit einem Rost und einem Aschekasten ausgestattet sein muss.

Für den perfekten Kaminabend empfiehlt sich eine Kombination von Brennstoffe: Zum Anzünden wird Scheitholz genutzt und Kaminbriketts als Dauerbrenner, um ein ständiges Nachlegen zu vermeiden.

Brennstoffe im Überblick

Scheitholz

Scheitholz ist der älteste Brennstoff der Welt und kann über regionale Anbieter bezogen werden. Der Brennwert ist von der Holzart abhängig. Eichen- und Buchenholz hat den höchsten Brennwert. Das Holz lässt sich leicht entzünden und hat eine hohe Anfangshitze. Allerdings brennt es auch sehr schnell ab.

Kaminbriketts

Bereits seit 150 Jahren wird dieser Brennstoff aus Braunkohle gefertigt. Naturbedingt hat der Brennstoff einen niedrigen Schwefelgehalt und einen hohen Heizwert. Zum Anzünden benötigen die Kaminbriketts Unterluft, eine hohe Startwärme und zünden am besten auf einem gleichmäßig heißen Glutbett. Einmal entzündet kann man ein angenehmes und ruhiges Flammspiel mit einer gleichmäßigen und langen Wärmeabgabe genießen. Kaminbriketts können auch als Ergänzung zur Zentralheizung dienen.

Pellets

Dieser relativ junge Brennstoff macht das Heizen besonders komfortabel. Die Stäbchen werden aus getrockneten Restholz wie Sägemehl, Holzspäne und Waldrestholz hergestellt. Holzpellets können vom Brennstoffhändler in Säcken bezogen werden oder werden per Tankwagen geliefert und in den Pelletstank gepumpt. Pellets eignen sich auch für die automatische Beschickung des Kaminofens.

Gas

Auch Gas kann als Brennstoff dienen. Diese Öfen sind allerdings noch eher Exoten und bedürfen höherer technischer Anforderungen, da ein Gasanschluss vorhanden sein muss. Die Zu- und Abluft erfolgt über Luft-Abgas-Rohrsystem.

Bioethanol

Wer keinen Schornstein hat, kann unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften einen Bioethanol-Kamin aufstellen. Bei der Ruß- und Rauchfreien Verbrennung entsteht ein schwacher Geruch. Die Energiedichte ist zu gering, um mit Bioethanol zu heizen, aber für eine angenehme, warme Atmosphäre reicht der Brennstoff.

Gasfeuerstätten sind in fast allen Design-Varianten erhältlich. Foto: djd/www.kachelofenwelt.de
Gasfeuerstätten sind in fast allen Design-Varianten erhältlich. Foto: djd/www.kachelofenwelt.de

Richtig Heizen mit Holz

Den Ofen richtig anzufeuern ist kinderleicht, allerdings sollten ein paar Hinweise beachtet werden, damit das romantische Vergnügen nicht zu einer Qual für Nachbarschaft und Umwelt wird. Der Ofen- und Luftheizungsbauer sollte bei Fertigstellung der Anlage eine Feuertaufe bei den Kunden durchführen und ihm erklären, wie man richtig heizt.

  • Nur trockenes unbehandeltes Holz verwenden
  • Immer zwei Holzscheite parallel über Kreuz aufstapeln, oben rauf kommt das Anzündholz, oben anzünden
  • Eine falsche Holzmenge kann die Scheibe verrußen
  • Verbrennungsluftzufuhr sollte maximal sein und muss während der gesamten Brandphase gewährleistet sein
  • Brennraum komplett schließen
  • Ist genügend Grundglut vorhanden, sollte nachgelegt werden

Vorsicht vor feuchtem Holz

Kaminöfen sorgen zwar für eine gemütliche Atmosphäre, das Nachbarschaftsklima können sie aber vergiften - durch übermäßigen Qualm aus dem Schornstein. Oft liegt das an zu feuchtem Brennholz. Messungen der Stiftung Warentest für das Online-Portal test.de kommen zu einem alarmierenden Ergebnis: Bei zu viel Wasser im Holz können die Schadstoffwerte im Abgas um ein Mehrfaches steigen. Selbst "gute" Kaminöfen werden so zu Stinkern. Umweltschonende Holzverbrennung ist möglich: Neben dem Kauf eines "guten" Ofens ist dabei eine Holzfeuchte von etwa 15 Prozent empfehlenswert. Dafür muss das Holz nach dem Schlagen etwa zwei Jahre geschützt trocknen. Mit Einstechmessgeräten lässt sich die Holzfeuchte einfach selbst kontrollieren. Quelle: Stiftung Warentest

Wie komme ich an Holz?

Neben dem Brennstoffhändler gibt es noch andere Bezugsquellen für Holz. In fast allen Baumärkten wie auch in manchen Supermärkten gibt es Holz. Darüber hinaus kann Holz auch beim zuständigen Forstamt bezogen werden. Gelegentlich bieten auch Kommunen Holz an. Auch im Internet kann man fündig werden.

Kaminhersteller im Überblick

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