Haus mit Walmdach
Haus mit Walmdach Foto: ©js-photo - stock.adobe.com

Walmdach

Vier Dachseiten voller Geschichte und Charme

Es gibt viele verschiedene Dachformen, die Sie beim Bau Ihres Hauses in Betracht ziehen können. Einige Dachformen eignen sich für jedes Haus gleichermaßen, andere wiederum nur für bestimmte Haustypen. Jede Art hat ihre Vor- und Nachteile sowie ihre ganz besonderen und typischen Merkmale. Nachfolgend erfahren Sie alles Wichtige rund um das Thema Walmdach.

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Das Walmdach und seine charakteristischen Merkmale

Walmdach, was ist das überhaupt? Kurz erklärt versteht man unter einem Walmdach ein Steildach, welches aber nicht nur zwei geneigte Dachseiten hat, sondern gleich vier. Das bedeutet, sowohl auf der sogenannten Traufseite als auch auf der Giebelseite hat das Walmdach geneigte Seiten. Hier gibt es in der Regel also keinen Giebel, aber einen Dachfirst, das bedeutet, die einzelnen Dachseiten laufen nicht spitz zu. Ist das der Fall, handelt es sich nicht mehr um ein Walmdach, sondern um ein Zelt- bzw. Pyramidendach.

große Villa mit Walmdach
große Villa mit Walmdach Foto: ©fotoflash - stock.adobe.com

Die Vor- und Nachteile von einem Walmdach

Jede Dachform bringt ihre eigenen Vor- und Nachteile mit sich, so auch das Walmdach.

Vorteile

  • das Walmdach wirkt optisch sehr ansprechend
  • der Aufbau des Dachs bietet weniger Angriffsfläche für Wind und Wetter
  • die Dachkonstruktion ist besonders stabil und tragfähig
  • die vier Seiten bieten viel Platz für Solar und Photovoltaik
  • hält mehr Schneelasten und schwere Dacheindeckungen aus
  • ein eventuell pflegeintensiver Giebel entfällt

Nachteile

  • eine vergleichsweise teure Dachvariante
  • 4 Dachseiten bedeuten mehr Dachschrägen und somit weniger Wohnraum
  • die Räume bekommen ausschließlich über Dachfenster Licht

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Welche verschiedenen Varianten gibt es?

Walmdach ist nicht gleich Walmdach. Hier gibt es verschiedene Unterarten und Varianten, die Ihnen nachfolgend kurz vorgestellt werden.

Krüppelwalmdach

Das Krüppelwalmdach wird oft auch als Schopfwalm oder Halbwalm bezeichnet. Er ist die einfache Form des Walmdachs. Typisch ist hier, das der jeweilige Walm an den Giebelseiten eben nur ein Halbwalm ist, das bedeutet, der Walm ist nicht vollständig ausgebildet bzw. verkürzt. Der Name Krüppelwalmdach rührt also daher, das man den verkürzten Walm auch als „Krüppelwalm“ bezeichnet kann.

Fußwalm

Beim Fußwalm handelt es sich eigentlich nicht um ein reines Walmdach, sondern vielmehr um eine Mischung aus Walmdach und Satteldach. Zwar gibt es auch auf den beiden Giebelseiten jeweils einen Walm, aber auch einen Giebel. Ein kleiner Giebel befindet sich oben, der Walm folgt unterhalb des Giebels, daher der Name Fußwalm.

Niedersachsengiebel

Zwar kann der Niedersachsengiebel als eine Art Verwandter des Fußwalms gesehen werden, dennoch bringt dieser seine ganz besondere Art mit sich. Beim Niedersachsengiebel beginnt der Walm an einer beliebigen Stelle und nicht wie gewöhnlich am First. Des Weiteren findet der Walm sein Ende auch nicht an der Traufkante. Durchaus ein Walmdach mit viel Charme und individuellem Charakter.

Walmdach
Walmdach Foto: ©kiono - stock.adobe.com
Krüppelwalmdach
Krüppelwalmdach Foto: ©kiono - stock.adobe.com
Sattel-Walmdach
Sattel-Walmdach Foto: ©kiono - stock.adobe.com
Walm-Kehldach
Walm-Kehldach Foto: ©kiono - stock.adobe.com
Fußwalmdach
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Mansardenwalmdach
Mansardenwalmdach Foto: ©kiono - stock.adobe.com

Aufbau und Konstruktion – so sieht ein Walmdach aus

Ein Walmdach kann durchaus etwas ganz Besonderes sein. Ein optisches Highlight mit vielen Vorzügen. Dabei gibt es weitere typische Merkmale bezüglich Aufbau und Konstruktion, die ein Walmdach so unverwechselbar werden lassen.

Dachneigung

Unterschiedliche Dacharten bringen unterschiedliche Neigungswinkel mit sich. So auch das Walmdach. Üblicherweise hat ein solches Dach eine Neigung von 25°. Aber auch andere Neigungswinkel sind möglich und denkbar. Wenn Sie aber die Wohnfläche im Dachgeschoss möglichst optimal nutzen wollen, sollte der Neigungswinkel nicht größer als 30° sein.

Dacheindeckung

Beim Walmdach können Sie nahezu jede Art der Dacheindeckung wählen, da diese Dachform als besonders stabil und tragfähig gilt. Egal ob Tonziegel, Metall oder Schilf, ein Walmdach kann in der Regel sehr individuell eingedeckt werden. Bedenken aber sollten Sie, nicht überall sind Walmdächer erlaubt, und auch nicht jede Dacheindeckung entspricht den einzelnen Bauvorschriften vor Ort. Grundsätzlich eignet sich ein Walmdach mit den verschiedenen Eindeckungen für jede Wohngegend, hier sollten Sie sich aber individuell informieren, ob der für Sie gültige Bebauungsplan hier Einschränkungen vorsieht oder nicht.

Dachdämmung

Mit was und wie Sie Ihr Walmdach dämmen müssen hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. So entscheidet u.a. auch die gewählte Dacheindeckung über die jeweilige Dämmung. Des Weiteren ist es natürlich auch wichtig, ob Sie einen bestimmten Energiestandard erreichen wollen. Grundsätzlich aber stehen Ihnen auch hier alle Möglichkeiten offen.

Konstruktion

Das Walmdach ist nicht nur optisch ansprechend und bringt viele Vorteile mit sich, es ist auch eine der ältesten Dachformen. Meist ist es so, dass alle vier Seiten nahezu den gleichen Neigungswinkel haben. Das bedeutet, dass die Wände auf allen Seiten ihren Abschluss mit gleicher Höhe finden. Walm, das sind die Teile des Daches, die einen Giebel ersetzen, also die zwei weiteren Dachseiten, die ebenfalls geneigt sind. Dabei treffen sich alle vier Dachseiten oben, so dass der Dachfirst entsteht.

Bungalow mit Walmdach
Bungalow mit Walmdach Foto: ©markus_marb - stock.adobe.com

Was kostet ein Walmdach?

Die Kostenfrage kann nicht eindeutig beantwortet werden, hier spielen viele Faktoren eine Rolle. Wie groß ist die Dachfläche, für welche Art von Walmdach entscheiden Sie sich? Welche Dacheindeckung darf es sein, und wie wollen Sie dämmen?

Wie bereits erwähnt ist ein Walmdach eine der teureren Dachvarianten und zum Beispiel auch teurer als ein gewöhnliches Satteldach. Bei einem Satteldach können Sie mit 50 bis 60 Euro pro Quadratmeter Dachfläche rechnen, bei einem Walmdach müssen Sie je nach Dämmung und Eindeckung mit 80 bis 100 Euro pro Quadratmeter rechnen. All das sind aber nur grobe Richtwerte. Sinnvoll ist es, wenn Sie sich hier individuelle Angebote unterbreiten lassen.

Fest aber steht, ein Walmdach ist teurer als viele andere Steildächer. So lässt sich auch sagen, dass Sie durchschnittlich für ein Walmdach 50% mehr Kosten einkalkulieren müssen als z.B. bei einem Satteldach.

Fazit

Nicht jede Dachform ist immer für jeden Haustyp geeignet. Ein Walmdach aber eignet sich nahezu für alle Arten von Häusern. Wichtig ist aber immer, dass Sie sich auch bei der Wahl der Dachform an die jeweilig gültigen Bauvorschriften halten müssen. So kann es leider auch passieren, dass Sie kein Walmdach genehmigt bekommen. Informieren Sie sich daher unbedingt vorab. Dann können Sie sich auf ein optisch besonderes Dach mit Charme, Charakter und vielen Vorzügen freuen. Zwar etwas teurer im Preis, können Sie sich bei einem Walmdach aber besonders individuell verwirklichen und sich einen ganz besonderen Haustraum erfüllen.

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